Dresden | 03.12., 19.00 Uhr, "Projekttheater", Luisenstr. 42 |
Halle | 04.12., 19.30 Uhr, "VL", Ludwigstr. 37 |
Nürnberg | 05.12., 20.00 Uhr, "Villa Leon", Philipp-Korper-Weg 1 |
Marburg | 06.12., 20.30 Uhr, Cafe am Grün, Am Grün 28 |
Potsdam | 08.12., 19.00 Uhr, "Chamäleon e.V.", Hermann-Elflein-Str. 32 |
Cottbus | 10.12., 19.30 Uhr, Ort wird noch bekannt gegeben. |
Als ReferentInnen haben sind MitarbeiterInnen des Peace, Action, Training &
Research Institutes Rumäniens (PATRIR) eingeladen. Sie haben eine Kampagne
initiiert, die in den Konflikt mediativ eingreift und die Entwicklung
basisdemokratischer Strukturen fördert (z.B. Unterstützung der Dorfbewohner in
ihrer Forderung für ein Referendum). PATRIR vermittelt in dem Konflikt zwischen
den einzelnen Konfliktparteien, zwischen NGOs, Bevölkerung,
Kirchen, Arbeitern der Minenfirma,
- Katrin Nicke (Potsdam, Dtl.), Multiplikatorin im Bereich antirassistische
Bildung und gewaltfreie Konfliktbearbeitung, seit Februar 2003 Freiwillige im
Sozialen Friedensdienst in Cluj-Napoca / Rumänien, PATRIR
- Sabin Muresan (Cluj-Napoca, Rumänien), Peace & Conflict Worker,
Koordinator der Kampagne Salvati Rosia Montana,
PATRIR-Mitarbeiter (angefragt)
** Material vom Vorbereitungskreis **
"Rosia Montana kommt nach Deutschland":
http://www.sensability.de/article/RO-Infos/1067970944.html
Linkliste zu Rosia Montana:
http://www.sensability.de/article/RO-Infos/1065952740.html
der protestbrief:
http://www.forumcivique.org/index.php?lang=DE&site=EBF_MAIN&article=402
der artikel im archipel:
http://www.forumcivique.org/index.php?lang=DE&site=ARCHIPEL&sub_a=ARCHIPEL_109&article=436
auch übrigens auf französisch bei bedarf:
http://www.forumcivique.org/index.php?lang=FR&site=ARCHIPEL&sub_a=ARCHIPEL_109&article=429
Doch nun soll ein Tagebauprojekt beginnen, daß alles bisher dagewesene übertrifft:
Die Rosia Montana Gold Corporation (RMGC) will hier den größten Goldtagebau
Europas eröffnen. Vier Berge sollen abgetragen werden, um daraus alles Gold so
schnell und effektiv wie möglich zu gewinnen. 1600 ha Land werden davon
betroffen sein, ein riesiger Giftsee mit den Abfällen aus dem Tagebau wird das
Nachbartal Corna langsam überschwemmen. So die Pläne der RMGC. Doch damit das
Projekt beginnen kann, müssen die Menschen Rosia Montana und Corna verlassen.
Viele haben sich jedoch entschieden, ihr Haus und ihr Grundstück nicht
aufzugeben und begonnen, gegen das Projekt anzukämpfen.
Die Beteiligten
Die RMGC ist ein Joint Venture, welches zu 80% von der kanadischen Firma
Gabriel Resources getragen wird. Die restlichen 20% hält die rumänische
staatliche Minvest S.A.. Diese Beteiligung ist für Gabriel Resources notwendig,
da sie damit auch die Bergbaurechte bekommt, die bei der staatlichen Firma
liegen. Im Gegenzug dafür übernimmt Gabriel Resources die teure Schließung
der bereits bestehenden Goldmine, wofür das Staatsunternehmen kein Geld hat.
Dem gegenüber stehen die BewohnerInnen von Rosia Montana und dem benachbarten
Corna-Tal, die ihr Dorf nicht verlassen wollen. Sie gründeten im Dezember 2000
die Initiative Alburnus Maior. Alburnus Maior ist der lateinische Name von Rosia
Montana. Diese Initiative organisiert den Widerstand gegen das Projekt der RMGC,
und versucht der PR-Kampagne der RMGC eine kritische Sicht gegenüber zu
stellen. Mit Hilfe der nationalen und internationalen öffentlichkeit wollen sie
das Projekt stoppen.
Soziale Folgen
Die Menschen in Rosia Montana und Corna werden durch die RMGC gedrängt, ihr
Zuhause zu verlassen. Bereits jetzt, noch bevor das Projekt die letzte
Genehmigung zum Beginn des Tagebaus erhalten hat, haben einige Familien ihr Haus
und ihr Grundstück an die RMGC verkauft. Diese sind dann durch blaue Schilder
mit gelber Schrift als Eigentum der RMGC ausgewiesen. Um den Druck auf die
Menschen noch zu vergrößern, greift die RMGC zu drastischen Mitteln: So drängten
sie den einzigen Arzt des Dorfes zu gehen, in dem sie ihm eine erhebliche Summe
Geld zahlten. Nun gibt es für die Menschen in Rosia Montana keine medizinische
Versorgung mehr. Auch wird es ab Herbst wohl keine Schule mehr im Ort geben. Die
Firma plant jetzt sogar alle Geschäfte in Rosia Montana aufzukaufen, so daß
den Menschen dort dann nicht mehr genügend Lebensmittel und andere Dinge zur
Verfügung stehen werden, wie Sabin vom Peace Institut in Cluj berichtet.
Das Leben im Dorf hat sich bereits jetzt, etwa sechs Jahre nach dem ersten
Auftauchen der RMGC dort und noch vor dem Beginn der Bergbauarbeiten stark verändert.
Die Bevölkerung hat sich in drei Lager geteilt: Diejenigen, die ihr Eigentum
bereits verkauft haben oder verkaufen wollen; diejenigen, die sich gegen das
Projekt engagieren und in Rosia Montana bzw. Corna bleiben wollen; und die
Neutralen, die sich nicht entscheiden können, sich
raushalten wollen oder einfach auf mehr Geld für ihren Besitz hoffen. Erstere
weichen dem Druck, oder glauben den Versprechungen der Firma, daß sich die
Gegend durch den Goldabbau wirtschaftlich entwickeln wird und Arbeitsplätze
geschaffen werden. Doch insgesamt werden durch das geplante Projekt nur 250
300 Arbeitsplätze entstehen. Und auch diese bieten keine
langfristige Perspektive, da der Abbau nur 17 Jahre dauern soll. Wer jedoch als
junger Mann Minenarbeiter wird, hat später kaum Chancen noch in einem anderen
Beruf eine Anstellung zu finden.
Das ist ein Grund, warum sich Menschen in Rosia Montana gegen dieses gigantische
Tagebauprojekt wehren. Sie suchen nach einer langfristigen Perspektive für ihr
Dorf und sehen diese in der Land- und Forstwirtschaft und im Tourismus, meint
zum Beispiel Eugen von Alburnus Maior.
ökologische Folgen
Um den Goldabbau so effektiv wie möglich zu gestalten, will die RMGC Cyanid
einsetzen. Cyanid ist das Salz der Blausäure, also hochgiftig. Dieses ist
notwendig, um das wertvolle Metall vom Gestein zu trennen. Zurück bleibt dann
in Wasser gelöstes, mit dem Giftstoff versetztes Gesteinsmehl. Diese giftige
Abfallbrühe soll in das benachbarte Corna-Tal geleitet werden. Durch einen 185
m hohen Staudamm soll das Tal abgeschlossen werden. Doch da das Corna-Tal von
zahlreichen Flüßchen durchzogen ist, besteht die Gefahr, daß das Cyanid ins
Grundwasser gelangt. Anstrengungen dies zu verhindern, werden von der RMGC nicht
unternommen. Sie beruft sich auf den Grenzwert der Weltbank für Cyanid im
Grundwasser, der bei 50 ppm (parts per million) liegt, während durch die
modernen technischen Möglichkeiten, die die RMGC im Tagebau einsetzen will,
lediglich 1 ppm Cyanid in den Giftsee gelangen wird, wie im Informationszentrum
der RMGC erklärt wird.
Stephanie von Alburnus Maior wendet dagegen ein, daß selbst diese moderne
Technik nicht in der Lage ist, das Cyanid konstant auf 1 ppm zu reduzieren. Außerdem
ist dazu ungeheuer viel Elektrizität nötig, und die wird in Rumänien nach der
Privatisierung des Strommarktes im nächsten Jahr um einiges teurer. Hinzu
kommt, daß Rumänien in Vorbereitung auf den angestrebten EU-Beitritt im Jahr
2007 bereits die EU-Grundwasser-Direktive angenommen hat, die besagt, daß
Cyanid, das als hochgefährlich eingestuft wird, überhaupt nicht, d.h. 0 ppm,
ins Grundwasser gelangen darf.
Widerstand
Dies sind einige der gravierendsten Kritikpunkte, die gegen das Projekt der RMGC
vorgebracht werden und die Forderung nach der sofortigen Einstellung des
Projekts begründen. Desweiteren wäre noch die archäologische Bedeutung Rosia
Montanas als historischer Minenort zu erwähnen, es gibt hier etliches noch aus
der Römerzeit zu finden.
Noch gibt es Chancen, das Projekt zu stoppen und Rosia Montana zu retten. Denn
noch fehlt der RMGC die letzte Lizenz von den rumänischen Behörden. Um diese
zu erlangen, wird die RMGC in nächster Zeit beim rumänischen Umweltministerium
eine Umweltmachbarkeitsstudie einreichen. Danach beginnt
eine 30tägige Frist innerhalb derer Einwendungen gegen die Studie und das
Projekt im allgemeinen vorgebracht werden können, und zwar von allen Menschen,
die mit diesem Projekt nicht einverstanden sind, unabhängig von der Staatsangehörigkeit
oder Grundbesitz in Rosia Montana. Aktuelle Informationen dazu sowie
Mustereinwendungen gibt es unter www.rosiamontana.org.
GOLDMINE:
MAHNWACHE MIT DER ORTHODOXEN KIRCHE, POLIZEI...
12.11.2003 - BUKAREST. Von Freitag zu Sonnabend, am 07. und 08. November 2003,
fand sich eine Gruppe von Menschen vor der orthodoxen Hauptkathedrale zusammen,
um für Rosia Montana zu beten. Ein Brief, der dieses Vorhaben ankündigte, war
zuvor an den Patriarchen der Kirche gesandt worden...
Der komplette Beitrag kann hier betrachtet werden:
http://www.sensability.de/index.php?nwaction=shownews&nwmode=archiv&newsmonth=200311#1068656241
Überraschender Erfolg im Widerstand gegen die Mine
14.11.2003 - Die Orthodoxe Kirche Rumäniens bezieht Position für Rosia
Montana: Entscheidung im Rahmen des Treffens "Sfintul Sinod" am 11.
November 2003 heute bekannt gegeben...
Der komplette Beitrag kann hier betrachtet werden:
http://www.sensability.de/index.php?nwaction=shownews&nwmode=archiv&newsmonth=200311#106879253
Der komplette Beitrag kann hier betrachtet werden:
http://www.sensability.de/index.php?nwaction=shownews&nwmode=archiv&newsmonth=200311#1068657267
Dresden | 03.12., 19.00 Uhr, "Projekttheater", Luisenstr. 42 |
Halle | 04.12., 19.30 Uhr, "VL", Ludwigstr. 37 |
Nürnberg | 05.12., 20.00 Uhr, "Villa Leon", Philipp-Korper-Weg 1 |
Marburg | 06.12., 20.30 Uhr, Cafe am Grün, Am Grün 28 |
Potsdam | 08.12., 19.00 Uhr, "Chamäleon e.V.", Hermann-Elflein-Str. 32 |
Cottbus | 10.12., 19.30 Uhr, Ort wird noch bekannt gegeben. |