Rumänien Rundbrief von Andreas Merker

Liebe Leserinnen und Leser,
die Festnahme des chilenischen Ex-Diktators und Massenmörders Pinochet in London war wohl für mich dieses Jahr die überraschendste Nachricht. Überraschend in positivem Sinne, weil vielleicht auch die "Großen Übeltäter" damit rechnen müssen, für ihre Untaten zur Verantwortung gezogen zu werden (ich hoffe nur man läßt ihn aus diplomatischen Gründen nicht doch wieder laufen). Der rumänische Übeltäter Ceauşescu wurde ja Ende 1989 erschossen, vielfach ist bemängelt worden, daß dies ohne rechtsstaatliches Verfahren geschah. Die Politik und Justiz ist jetzt am Beispiel Pinochet gefordert zu zeigen, daß die Großen nicht immer davonkommen, was bisher ja leider eher die Regel als die Ausnahme war.

Aus Rumänien haben wir leider mehr Negatives als Positives zu berichten: die wirtschaftliche und soziale Lage verschlechtert sich weiter bzw. klafft die Schere zwischen Arm und Reich auch in diesem Land immer weiter auseinander. Während manche Stadtzentren schon fast westliches Flair versprühen, kommen in den Randgebieten und z.T. auf dem Land immer mehr Menschen zu kurz. Flut und Dürre taten dieses Jahr ihr Übriges. Während ich diese Zeilen schreibe, finden heute (25.10.98) in Bukarest Oberbürgermeister-Wahlen statt. In einer Zeitung las ich neulich, daß die "Sozialistische Partei der Arbeit" (KP-Nachfolger) mit dem Bild Ceausescus und der Aufschrift: "Sie haben mich erschossen - geht es Ihnen heute besser?" um Stimmen wirbt. Bedauerlich daß das Wort "Sozialismus" von so einer Partei weiter verunglimpft wird (hinter der Fassade lauern Machtgier, Nationalismus und Korruption). Aber der Vorgang zeigt auch, daß der Kapitalismus nicht in der Lage ist, allen Menschen ein würdiges Leben zu bieten. Sozialismus, der diesen Namen verdient, hat die Welt dringend nötig.

Auch geht es nicht an, daß nach dem Mauerfall 1989 jetzt vom Westen immer mehr neue Mauern errichtet werden, damit sind die Probleme der Welt wohl kaum zu lösen. Die rumänische Regierung denkt jetzt über eine Abschaffung der Visapflicht nach, hoffentlich unternimmt auch die neue Bundesregierung (neben den positiven Signalen zur reform des Staatsbürgerschaftsrechts) etwas in dieser Richtung. Es geht nicht an, daß ehrliche Bürger aus Rumänien und anderen Ländern als potentielle Kriminelle abgestempelt werden und ihnen Reisen mit diesem Argument drastisch erschwert oder ganz verweigert werden. (Der Rumänien Info Dienst stellte nochmal in Kurzform zusammen, was damit für ein Aufwand verbunden ist - viele Arbeitslose, Studenten und andere Geringverdienende können es sich nicht leisten, ihre Freunde einzuladen). Ich habe einen Musterbrief abgedruckt - "Visapflicht abschaffen" und bitte Euch / Sie dieses Anliegen zu unterstützen. Bitte schicken Sie ihn mit Unterschriften an die Redaktion oder gleich direkt an Ihre / Eure Bundestagsabgeordneten, die Medien bzw. andere geeignete Stellen.

Ein frohes Weihnachtsfest und ein Gesundes Neues Jahr 1999 wünscht Ihnen Ihr / Euer Andreas Merker

TIPS UND TERMINE

Rumänien - Treffen vom 13.-15.11.1998 in Elben / Kreis Mansfelder Land (Nähe Halle), OFFEN FÜR ALLE, Übernachtung in Scheune oder Zelt (warmen Schlafsack mitbringen), wer nicht übernachten will, kann am Samstag auch tagsüber mal reinschauen - Gemütliches Beisammensein, Diavortrag, Schwatzen über Rumänien u.a., erste Vorbereitungen für das Wintercamp im Februar und das Camp im August 1999. Bitte anmelden bei der Redaktion oder Tel. 0345 / 121 3310 (Andreas) oder 0345 / 121 9121 (Maikl), Unkostenbeitrag 20,-DM pro Person und Tag.

Rumänien - zwischen Dauerkrise und Europaintegration, eine Veranstaltungsreihe der Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße, Beginn jeweils 19.30 Uhr im Haus der Demokratie, Friedrichstr. 165, 10117 Berlin.

10.11.1998 Parteien in Rumänien: Schlammschlacht und Krisenmanagement (Dorothee de Néve, Politologin, Berlin)

12.11.1998 War Antonescu ein Kriegsverbrecher? Zur aktuellen Diskussion zum Antisemitismus in Rumänien (Dr. Marianna Hausleitner, Osteuropa-Institut, FU Berlin)

17.11.1998 Minderheiten und Identität. Rumäniendeutsche in den 90er Jahren (Richard Wagner, Schriftsteller, Berlin)

19.11.1998 Möglichkeiten und Hindernisse von deutscher karitativer und landwirtschaftlicher Entwicklungsarbeit in Rumänien (Erich Brockhaus, Vereinigte Aktion für Rumänien e.V., Berlin)

20.11.1998 Media-Romania: Vom humanitären Hilfstransport zur Wirtschaftsförderung des Mittelstandes in Rumänien (Rainhard Büchner, Media-Romania e.V., Bad Boll)

27.11.1998 Aktuelle Aspekte des Naturschutzes in der Dobrudsha und im Donaudelta (Dr. Stefan Brehme, NABU, Berlin)

30.11.1998 Zwischen Integration und Ausgrenzung - Die Minderheiten nach dem 2. Weltkrieg in Rumänien (Dr. Radu Ancuta, Historiker, Bukarest)

außerdem im ASTAK (Haus 1), Ruschestr. 103, 10365 Berlin:

24.11.1998 Historische, politische und juristische Aspekte der kommunistischen Vergangenheitsbewältigung in Rumänien (William Totok, Publizist, Berlin)

Im Advent ist wieder Predigt- und Vortragsreise von Pater Don Demidoff, Stiftung Casa Don Bosco (1.-18.12.98 - konkrete Termine lagen bei Red.schluß leider noch nicht vor).

Kontaktadressen: Eine umfangreichere Adressenliste ist in unserer Ausgabe "Extra 1998" zu finden, die kostenlos bezogen werden kann.

Rumänien-Rundbrief: Bestellungen für Leser/innen in Rumänien (kostenlos): Klaus-Dieter Untch, str. Libertaţii 7, RO-2300 Făgăraş, Tel.+Fax 068 / 213 460. Artikel für den Rundbrief in rumänischer Sprache werden dort übersetzt, deutsche Beiträge können auch direkt an die Redaktion geschickt werden.

Für soziale und diakonische Dienste senden wir Zivildienstleistende (Zivis) und Freiwillige im Sozialen Jahr nach Rumänien. Kontakt: Dr. Klaus Peter Schumann, Lessingstr. 20, D-33604 Bielefeld, Tel. 0521 / 61585, Fax 61599.

Umweltlabor in Seica Mare (Großschelken): Monica Manişor - sie hat in Cluj-Napoca Medizin absolviert - und ihr Partner, Rosca Gabriel, ein junger Dipl.Chemiker sind dabei sich in Şeica-Mare mit einem Umweltlabor niederzulassen. Tätigkeitsfeld: Chemische Analysen zu Umweltfragen und medizinisch - bakteriologische Untersuchungen im Raum Sibiu /Medias. Monica pricht deutsch. Gesucht wird noch ein Mikroskop für bakterielle Untersuchungen. Kontakte . M. Manisor, str Sibiului nr. 488, RO - 2463 Seica - Mare, jud.SibiuTel. 069-853178 und 448695, Mutter von Gabriel (Crista) spricht deutsch: 219389

Thomas Tennhardt, Ernst-Moritz-Arndt-Universität / Botanisches Institut und Botanischer Garten / Internationaler Naturschutz, Grimmaer Straße 88, D-17487 Greifswald (Tel. 03834 / 864131, Fax 864143)

Hilfsverein, Stiftung: Fundaţia Credo - Malica Strimb, Satulung Nr. 112, RO-4815 Maramureş

Salvamont Sibiu (Bergwacht) Tel. 069 / 216477

Kaufmännische Ausbildung Temeswar / Timişoara (Kurse in deutscher und rumänischer Sprache), Calea Aradului 56, RO-1900 Timişoara (Tel. / Fax 0040 56 227783)

Globetrotter freut sich über Besuch von Gleichgesinnten: Gustav Ginzel, Hnojovy dúm (Misthaus), CZ-46850 Jizerka 8, posta Polubný (Tel. 00420 601 257174 oder 257390)

Rumänienhilfe und andere bedürftige Länder e.V., Joachim Koll, Pasteurstr. 36, 14482 Potsdam (Tel.+Fax 0331 / 716752)

M.u.T. - Mitmachen und Teilen, Vors. Gerhard Stutz, Bibersstr. 15, 74523 Schwäbisch Hall (Tel. 0791 / 51340)

Albamont: Ökologie- und Bergtourismusclub (neue Adresse): str. Luminii 12, RO-2500 Alba Iulia, Tel. 058 / 819064, Fax 813947

Studentin (Soziologie-Psychologie) sucht Briefkontakt zu Organisationen und Privatpersonen (rumänisch, deutsch, französisch): Angeluţa, Ana-Maria, str. Lunca Bârzeşti 6, bl.14, ap.4, et.2, sc.1, sector4, RO-Bucureşti

Stammtisch der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft immer am 2. Mittwoch des Monats im Restaurant Florian (Berlin-Charlottenburg, Kantstraße - Ecke Kaiser-Friedrich-Str.; S-Bahnhof Charlottenburg, U-Bahnhof Wilmersdorfer Str.). Das Restaurant Florian wird von einem Rumänen betrieben.

Wintercamp im Februar 1999

Der Verein Kinderland Halle e.V. und die Rundbrief-Redaktion bereiten ein Wintercamp in Rumänien vor. Die Fahrt findet vom 6.2. bis 20.2.1999 statt. Wir fahren mit dem Zug über Tschechien, die Slovakei und Ungarn zunächst ins Széklerland (hier wohnen vorwiegend Ungarn) nach Lăzarea (ung. Szárhegy), wo wir in einer gemütlichen Privatunterkunft bei Bauern Quartier finden. Im Ort kann u.a. ein interessantes Schloß besichtigt werden. Wenn es Wetter und Straßenverhältnisse erlauben, ist ein Ausflug nach Lacu Roşu und zur Bicaz-Klamm möglich. Mit dem Zug geht es weiter ins Făgăraş-Gebirge, wo wir mit der Seilbahn zum Bâlea Lac (über 2000m Höhe) fahren und uns mit Leuten vom rumänischen Bergrettungsdienst treffen, die uns bei unserer Kammwanderung begleiten werden. Wir übernachten in einer Cabana und verlassen das Hochgebirge am nächsten Tag. Abends werden wir in Sebeşul de Jos (bei Sibiu) eintreffen, wo wir die nächsten Tage verbringen. Am letzten Tag unserer Reise fahren wir nach Sibiu (Hermannstadt), wo Zeit für einen Stadtbummel ist und wir die letzte Nacht im Hotel schlafen. Die Heimfahrt erfolgt ebenfalls mit dem Zug (Taxi nicht), der Preis wird ca. 580 DM betragen.
Anmeldungen (ab 15 Jahre) bitte bei Kinderland e.V., Oleariusstr. 9, 06108 Halle (Tel. 0345 / 290 0696)
Anfragen auch über die Redaktion oder Tel. 0345 / 121 9121 (Maikl) oder 0345 / 121 3310 (Andreas) möglich
Vorbereitungstreffen am Sa, 30.01.1999 in Halle, Ludwigstr. 37 (Übernachtung möglich)

Flurhüter einstellen und Geld kassieren ?

Liebe Freunde, der Sommer geht zu Ende und es wird Zeit ein paar Zeilen zu schreiben. Natürlich waren wir auch in diesem Urlaub im Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten und es hat uns wie immer gut gefallen. Unsere Reiseziele waren diesmal hauptsächlich im Norden in Baia-Mare - im Gutii-Gebirge und in der Harghita. In Hermannstadt weilten wir nur ein paar Stunden, an einem Sonntag im August. Transfogarasch mit Besuch des Salvamont am Bâlea und eine kleine Gipfeltour sind allerdings obligatorisch. Auch waren wir drei Tage im Moaşa-Tal. Eine Gruppe aus Halle wollte sich dort einfinden, hatte dann aber ein Seitental vorher als Zeltplatz gewählt. Es tut sich was in Sachen Tourismus, das haben wir überall gesehen. An der Grenze in Borş wurden wir wie Freunde empfangen! Die Hauptstraßen sind grundhaft renoviert und man hat auch die kl. Rastplätze nicht vergessen, die auch zum größten Teil noch recht sauber waren. Die Raststätten und Motels an der Piste sind nun endlich fertig und werden auch besucht. (In der Slovakei waren die Raststätten an der Autobahn fast alle wüst und verlassen, pleite mangels Kunden nehme ich an.) Noch zum Dreck und zum Verhalten der Touristen. Wir haben das Moaşa-Tal in ganzer Länge gesehen, wir hatten die Mountainbikes dabei. Es ist eines der schönsten Täler die ich in den Karpaten kenne und ein bevorzugter Ausflugsort der Hermannstädter am Wochenende. Wir sind am Sonntag nachmittag dort angekommen und das Tal war gut besucht. Ich schätze so 500 Leute, viele Zelte und jede Menge Autos. Und nicht nur Rumänen aus Hermannstadt, Kronstadt und Bukarest habe ich gesehen - auch viele Ausländer, Italiener, Holländer und natürlich eine ganze Menge Leute aus Deutschland. Am Montag früh war das Tal fast verlassen, vier Zelte habe ich noch gezählt. Aber oh jeh, auch jede Menge Müllhaufen in jeder Größe! Plasteschachteln, Tüten und andere Verpackungen, alte Schuhe, Autoölflaschen u.v.a.m. bleiben einfach liegen. Die Wiesen an den Rastpätzen waren übersät von Zigarettenkippen. Aber nicht nur von den Einheimischen, die "Ausländer" haben sich das schnell abgesehen. Kann Mann / Frau den Dreck nicht wieder mitnehmen? Setzen sich die Leute wenn sie am nächsten Wochenenden wiederkommen wieder zwischen ihren Abfall? Mir unverständlich! Da tut eine Lösung not! Ich schlage vor "Eintritt" zu nehmen, mit diesem Geld dann am Dorfrand einen Container aufzustellen und einen Flurhüter zu bezahlen. Bei Nichteinhaltung sollte man die Übeltäter zu empfindlichen Strafen verdonnern. Die Bäche dienen ja letztendlich auch der Trinkwasserversorgung. Eine ganz ähnliche Situation am Bâlea Lac, hier überwiegen allerdings die Fremden und es stehen auch Abfallcontainer in der Nähe des ausgewiesenen Zeltplatzes. Aber auch hier "verlieren" die Leute ihren Abfall direkt neben Auto und Zelt. Wo bleibt die Sorge für diese einzigartige Landschaft? Herzliche Grüße vom UWE-Onkel.

PS: Ein Bauer dort in den Karpaten war unter die Wölfe geraten. Er wußte nicht wie, doch er heulte wie sie, drum taten sie ihm keinen Schaden.

Henning Schwarz: Rumänische Karpaten. Wanderführer. Edition Aragon1995

Das Buch ist gut gemacht, zeugt von Sachkenntnis und macht neugierig. Auch in mir, der die Karpaten an vielen Stellen schon kennt, hat das Buch Wünsche geweckt. Den Freunden vom Höhlenforscherclub in Cluj-Napoca (Klausenburg) hat die Beschreibung der Höhlen im Bihor-Gebirge und anderswo sehr gefallen. Ein empfehlenswertes Buch!

Uwe Steinweg

Neben einer kurzen Einführung und allgemeinen Reisetips (einige Adressen und Preisangaben sind allerdings inzwischen schon wieder veraltet) beschreibt der Autor die Besonderheiten der wichtigsten Gebirge des Landes. Als Beispiele genannt seien Höhlentouren im Bihor-Gebirge, die große Făgăraş-Kammwanderung oder die Gletscherseen im Retezat-Gebirge. Aber auch Wandertouren zur Besichtigung der siebenbürgischen Wehrkirchen werden beschrieben. Imposante Fotos sowie Kartenskizzen zur Orientierung runden diesen sehr empfehlenswerten Wanderführer ab. Letzteres ist umso wichtiger, da Wanderkarten meist sehr schwer zu bekommen sind.

Ein "Kleiner Sprachführer für das Allerwichtigste" (8 Seiten) ist im Gegensatz zu allgemeinen Sprachführern besser auf den Bedarf der Wanderer zugeschnitten. Da die Wortauswahl begrenzt ist, empfehle ich zur Ergänzung auf jeden Fall ein Wörterbuch.

Andreas Merker

Der Umschlagtext: "Der Reiseführer wendet sich vor allem an Wanderfreunde und Individualreisende, die eine Alternative zu Allgäu und Dolomiten suchen und eine europäische Gebirgsregion entdecken wollen, die touristisch wenig erschlossen und durch ihre Ursprünglichkeit und Vielfalt an Naturschönheiten besonders reizvoll ist.

Der Autor hat ausgewählte Wandertouren zusammengestellt, die mit Anfahrtswegen, Ausgangspunkten, Sehenswürdigkeiten, praktischen Orientierungshilfen und auch mit kulturellen Exkursionen und Hintergrundinformationen beschrieben werden."

Keno Verseck: Rumänien. Becksche Reihe Länder, 1998

Rumänien, Anwärter auf die Mitgliedschaft in der Nato und in der EU, ist ein Land extremer Widersprüche. Der Größen- und Autarkiewahn der Ceauşescu-Diktatur hat Elend und Verwahrlosung hinterlassen, Provinzen mit abweichenden historischen Erfahrungen und unterschiedlichen Nationalitäten werden von einer ultrazentralistischen Verwaltung beherrscht. Noch sind die Wunden der Diktatur nicht verheilt, kämpft das Land um seine demokratische Wiedergeburt. Keno Verseck breitet eine ganzheitliche Sicht auf Rumänien aus und macht deutlich, in welcher Situation sich das Land befindet, wie seine zukünftige Entwicklung aussehen könnte.

Keno Verseck, geb. 1967, arbeitet als Korrespondent in Rumänien für die "tageszeitung", "Radio Deutsche Welle" und weitere in- und ausländische Zeitungen und Radiosender. (Deckblatttext)

Wer Lust hat, eine ausführlichere Rezension zu schreiben, setze sich mit der Redaktion in Verbindung, als kleines Dankeschön winkt ein Gratis-Buch

WAS IST EIN SUPPIes - TREFFEN ?!

Wer jetzt an Nahrungsmittel liquider Konsistenz denkt, liegt etwas daneben. Damit haben wir nämlich eher selten zu tun. Was uns verbindet, ist vielmehr die Tatsache, daß wir alle aus Deutschland kommen und nun für einige Zeit in Rumänien leben.

Und zwar, weil wir hier ein Soziales oder Diakonisches Jahr machen Und/oder ein Praktikum oder Friedensdienst ableisten (Womit auch gleich das Zustandekommen des klangvollen Namens erklärt wäre).Da die meisten von uns mit unterschiedlichen Vereinen oder Organisationen arbeiten und über das ganze Land verteilt sind, bestand bisher kaum Kontakt untereinander.

Wie gut ein Kennenlernen aber ist, konnten wir bei unserem ersten Treffen im März 98 feststellen. Ein Wochenende mit gemeinsamen Unternehmungen, gemütlichem Klönen und Reden über erstaunlich ähnliche Situationen und Probleme, mit denen wir hier zu tun haben, hat nicht nur Spaß gemacht und ein bisschen Erholung vom Alltag gebracht, sondern auch vielen weitergeholfen, sei es nun bei Themen wie Visa oder Versicherungen, einem Rat zu günstigen Heimfahrgelegenheiten oder einfach ein paar Empfehlungen für sehenswerte Ausflugsziele.

Nichts lag also näher, als der Gedanke, daraus eine Tradition zu machen und nun in Zukunft regelmäßig zusammenzukommen. Wenn Dich/Euch diese Sache interessiert und Du/Ihr Lust hast/habt, würden wir uns natürlich freuen, noch ein paar mehr zu werden.

Meldet Euch also einfach bei untenstehender Adresse. Jens Beier ist nämlich unsere Kontaktperson Nummer Eins und gleichzeitig der heiße Draht, unter dem man sich über den Termin und Ort des nächsten Treffens und alle weiteren Fragen informieren kann. Wir hoffen also, Dich/Euch beim nächstenmal dabeizuhaben.

DIE SUPPies - Jens Beier, Federatia Caritas, Str. Republicii 8A, RO-1919 Buzias, judetul Timis (Tel.: 056/ 32 18 25 (nach 17 Uhr)) bzw. in Dtl.: Jens Beier, Ermischstr. 18, 01067 Dresden (Tel. 0351 / 490 2606)

Helfen Sie einem Straßenkind!

Ich betreue nun schon seit sieben Jahren Straßenkinder in Rumänien und habe in dieser Zeit sehr viele verschiedene Kinder kennengelernt. Unter anderem auch den heute neunzehnjährigen Marius Popescu (Name geändert), den ich nun schon seit fünf Jahren kenne. Marius lebt seit seinem zwölften Lebensjahr auf der Straße. Seine Mutter ist eine Alkoholikerin, und sein Vater hat die Familie vor vielen Jahren verlassen und sich nie wieder gemeldet.

Marius war also schon immer auf sich selber angewiesen. In seinem Leben auf der Straße hat er so einiges lernen müssen. Die Straßenkinder von Bukarest müssen in der Kanalisation übernachten. In diesen Kanälen wimmelt es von Ungeziefern wie großen Käfern und natürlich auch Ratten. Nicht selten wird in den Kanälen auch Feuer gelegt um die Kinder dort zu vertreiben. Leider sind schon viele Straßenkinder in solchen Kanälen verbrannt oder bei Überschwemmungen ertrunken. Das wird aber totgeschwiegen. Nicht einmal mehr die Zeitungen berichten darüber.

Nicht alle wollten für Marius nur Gutes. Es kam zu körperlichem und sexuellem Mißbrauch, und die größeren Kinder stifteten ihn zum Klauen an, weil er noch minderjährig war und so von der Polizei nicht belangt werden konnte.

Marius war nun aber seit gut vier Jahren sehr stabil geworden. Er hat unser Hilfswerk unterstützt wo er nur konnte. Bei allen unseren Aktionen war er immer mit Herz und Seele dabei. Er lebte zusammen mit seiner Freundin in unserem Kinderheim, dem "Haus der Hoffnung" in Bukarest. In all den Jahren gab es nie Probleme mit diesem Jungen. Er konnte Verantwortung übernehmen und kümmerte sich rührend und sehr gut um die kleineren Kinder im Heim. Ich selber hatte im Januar dieses Jahres eine Operation an beiden Beinen und war während zwei Monaten an den Rollstuhl gefesselt. Ich konnte absolut nichts alleine tun. Marius hat sich während dieser Zeit Tag und Nacht um mich gekümmert. Er machte den Einkauf, kochte, putzte, führte meinen Hund aus und gab mir sogar die notwendigen Medikamente und Spritzen. Weil Marius in dieser Zeit bei mir in meiner Wohnung lebte, hätte er jede nur erdenkliche Möglichkeit gehabt mir mein Hab und Gut zu stehlen. Dies war aber nicht der Fall.

In der Nacht vom 9. Juni 1998 machte Marius dann den Fehler seines Lebens. In einem Anfall von "Aurolac" (eine Leimlösung, die von den Straßenkindern "geschnüffelt' wird) klaute er einem Betrunkenen ein Goldkettchen. Diese Tat ist selbstverständlich und ohne weitere Diskussion zu verurteilen und auch zu bestrafen. Doch es sollte anders und viel schlimmer kommen.

Tags darauf verhaftete die Polizei den Marius und brachte ihn auf eine Bukarester Polizeisektion. Dort wurde er auf das übelste mißhandelt. Er wurde mehrere Male mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen und mit einem Baseball-Schläger verprügelt. Die Polizei verlangte von Marius eine schriffliche Aussage nach ihrem Befinden. Nach der Folter blieb Marius nichts anderes übrig, als zu unterschreiben. Nun ist er in die Kategorie "Raub" statt "Diebstahl" eingeteilt worden und soll dafür bis zu zwanzig Jahre ins Gefängnis.

Wer Marius kennt, weiß, daß er das nicht verdient hat. Wer die Gefängnisse in Rumänien kennt, weiß, daß dort die Mißhandlung und der sexuelle Mißbrauch durch die Polizei und die anderen Insassen weitergehen.

In Rumänien gibt es weder Jugendanwälte noch Jugendrichter noch Jugendhaftanstalten. 56 Prozent der Straßenkinder, die in Polizeihaft waren, geben an, daß sie von der Polizei geschlagen und mißhandelt wurden. Weiter soll die Polizei den Kindern ihr Geld abgenommen haben und dies natürlich ohne Beleg einer Konfiszierung. Weitere zwei Prozent der Straßenkinder (Minderjährige) geben an, von der Polizei sexuell mißbraucht worden zu sein. Nur 22 Prozent geben an, von der Polizei in Ruhe gelassen worden zu sein, und 19 Prozent wollen sich dazu nicht äussern.

Marius wurde es von der Polizei verweigert, einen Rechtsanwalt anzurufen oder mit seinem Sozialarbeiter (also mir) in Kontakt zu treten. Ich hätte natürlich nie zugelassen, daß er eine solche Aussage unterschreibt. Erst nach fünf Tagen habe ich erfahren, daß Marius Popescu auf der Polizeisektion festgehalten wird. Ich habe natürlich sofort einen Rechtsanwalt für Marius hinzugezogen und damit wenigstens erreicht, daß er seit diesem Tage von der Polizei nicht mehr geschlagen wird, weil die Polizei nun weiß, daß Marius einen Anwalt hat, und davor haben sie Angst. Da ich mit Marius nicht verwandt bin, verweigert die Polizei mir den Besuch bei ihm. Seit der Inhaftierung von Marius habe ich ihm jede Woche eine große Tasche mit Lebensmitteln und 100 ausländischen Zigaretten zusammengestellt. Von einem anderen Inhaftierten, der jetzt entlassen wurde, habe ich erfahren, daß Marius nicht einmal die Hälfte meiner Lebensmittel und meist nur zehn oder gar keine Zigaretten erreichen. Die Polizei stiehlt also genau so wie ihre Kunden.

Marius ist noch resozialisierbar Kommt er ins Gefängnis, ist er schon nach einem Jahr ein weiterer Krimineller, vor dem wir uns fürchten müssen. Er würde alles, was er noch nicht kennt im Knast lernen.

Marius braucht jede Hilfe. Bitte helfen auch Sie: Nehmen Sie Marius in Ihr Gebet auf und verhindern Sie dadurch, daß er und viele andere Kinder in den rumänischen Gefängnissen weiterhin verprügelt und mißbraucht werden. Erzählen Sie Ihren Freunden und Bekannten, wie Kinder in Rumänien durch den Staat mißhandelt werden.

Rechtsanwälte sind auch in Rumänien teuer. jede Instanz kostet gegen die 300 US-Dollar. Wir sind bereits bei der zweiten Instanz. Ihre Spende für Marius (mag sie noch so klein sein) hilft uns einen Schritt weiter.

Haben Sie Beziehungen? Kennen Sie jemanden von amnesty international? Oder jemanden von Prison Fellowship? Irgend jemand, der sich für die Geschichte und das Unrecht dieser Straßenkinder interessiert? Schreiben Sie uns sofort eine E-Mail (Adresse: Fundeni@gmx.net, Internet: http://www.romhelp.ro/. Wir sind für jeden Hinweis und jeden Ratschlag dankbar.

Roger Michael MEIERHOFER, Bukarest, Tel.+Fax 0040 1 7456 176 (Aus der Hermannstädter Zeitung vom 14.8.98)

Der Rumänien InfoDienst (RID)

entstand im Frühjahr 1998 und versteht sich als eine Informationsvermittlung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Kommunikation zwischen den in Rumänien arbeitenden deutschen NGO’s (regierungsunabhängige Organisationen), Freundeskreisen und Verbänden zu erleichtern.

Zusammen mit dem Romania Information Centre, Southampton (RIC), deren Zweigstelle in Brüssel und dem Centrul de Informare pentru Romania, Bukarest (CIR) sind wir Teil einer europäischen Initiative für Rumänien.

Die Aufgaben des RID sind:

  • Informationen über deutsche Vereinigungen, Freundeskreise, Kulturvereine und soziale Verbände und deren Projekte in Rumänien bzw. in der Bundesrepublik zu sammeln
  • Informationsaustausch untereinander anzuregen, zu verbessern und zu erleichtern
  • Anfragen zu beantworten (z.B. nach anderen Organisationen, Freundeskreisen, Vereinen und Verbänden, die im gleichen Landkreis aktiv sind, nach Ausbildern, nach Volontärstellen, nach Projekten im sozialen, gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Bereich bzw. im Bereich Kinder, Jugend und Schule, Jugend- und Schüleraustausch usw.)
  • Verbindung herzustellen (z.B. zu Sponsoren, die eine bestimmte Zielgruppe unterstützen möchten, zu bestimmten Stellen bzw. Behörden in Rumänien, der Bundesrepublik oder der Europäischen Union)
  • Informationen weitergeben (z.B. über Veränderungen in Rumänien, neue rumänische Gesetze und Bestimmungen, gleichgesinnte Organisationen, Verbände, Vereine bzw. über Veranstaltungen oder Maßnahmen in Rumänien, in der Bundesrepublik oder Europa usw.)
  • Nach Möglichkeiten das Image Rumäniens als Kulturnation in der Bundesrepublik Deutschland und Europa aufzubessern
  • Die Zielgruppen des RID

  • Die breite Öffentlichkeit, die mehr über Rumänien erfahren möchte
  • Spender, die Angaben über eine Organisation bzw. über bestimmte Maßnahmen prüfen wollen
  • Sponsoren, die ein vertrauenswürdiges Projekt zu unterstützen suchen
  • Journalisten und sonstige Interessenten, die mehr über Rumänien und die dort lebenden Menschen erfahren möchten
  • Projektbetreuer, die andere mit gleichen Erfahrungen suchen
  • Sämtliche Interessenten, die an Maßnahmen in bzw. über Rumänien teilnehmen möchten
  • Interessenten in Rumänien, die mit deutscher Sprache und Kultur in Kontakt kommen wollen
  • Durch das Sammeln und Anbieten von Informationen zu Projekten und Initiativen für Rumänien werden deutsche und rumänische Organisationen, Vereine, Freundeskreise, Gesellschaften und Verbände zu einer effektiven Zusammenarbeit ermutigt, die eine anhaltende Veränderung in Rumänien bewirken und den Anschluß des Landes an Europa erleichtern wird. RID hat keine eigenen Projekte in Rumänien. Wir sind unabhängig und neutral. RID wird sich nicht in verdienstvolle, langjährige Arbeiten einmischen. Wenn Sie Fragen haben, in unserer Datenbank aufgenommen werden wollen oder Organisationen kennen, denen unser Angebot eine Hilfe sein könnte, dann setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.

    Fragen und Antworten zum Rumänien InfoDienst (RID)

    Was wurde bisher getan?

    An alle uns bekannten Organisationen, Freundeskreise und Verbände wurde ein Fragebogen verschickt. Darin wurden Angaben erbeten über die Tätigkeiten in Rumänien, Bereiche und Schwerpunkte der Arbeit, sowie Angaben zu den geförderten Gruppen und die Art der Hilfen.

    Wie war die Reaktion auf diese Fragebogenaktion?

    Über 13% der angeschriebenen Vereinigungen haben den Fragebogen wieder zurückgeschickt. Gemessen an dem immer wieder aufkommenden Wunsch nach mehr Kontakten und besserem Austausch untereinander, ist das kein überragendes Ergebnis. Aber wir werden weiter machen und hoffen mit der Zeit auf mehr Rückantworten.

    Warum ist der Fragebogen so umfangreich?

    Je mehr Details wir wissen, um so genauer können wir Anfragen beantworten. Die dem Fragebogen beiliegende Stichwortliste hilft beim Ausfüllen und erleichtert später die Recherche im Computer. Nur wenn einheitliche Begriffe verwendet werden, kann der Computer zuverlässig recherchieren. Deshalb ist es für die ausfüllende Organisation wichtig, ihre Tätigkeit in den vorgegebenen Begriffen zu beschreiben.

    Wie wird der RID sonst noch genutzt?

    Ein deutscher Verein bat uns um Auskunft über die Fördermöglichkeit für ein definiertes Projekt. Mit Hilfe unseres Partnerbüros in Bukarest konnten wir 15 Projekte nennen und weitere Hilfe bei der Auswahl eines Projekts anbieten.

    Was müssen Interessierte tun, um mit dem RID in Kontakt zu kommen?

    Wer mit seiner Organisation, seinem Freundeskreises oder seinem Verband in der RID-Datenbank aufgenommen werden will, muß uns den ausgefüllten und unterschriebenen Fragebogen zurücksenden. Der Fragebogen kann angefordert werden unter der Anschrift:

    Rumänien InfoDienst, Postfach 1122, 74370 Sersheim

    per Fax: 07042 830139 oder per eMail: RID-Germany@t-online.de.

    Telefonisch sind wir leider nur sehr schwer zu erreichen.

    Ein europäischer Service

    Zusammen mit dem Romania Information Centre, Southampton (RIC) und dem Centrul de Informare pentru Romania, Bukarest (CIR) ist der RumänienInfoDienst (RID) Teil einer europäischen Initiative für Rumänien.

    RIC Southampton, gegründet 1991, verfügt über eine Datenbank mit mehr als 600 britischen Organisationen, die in verschiedenen Bereichen in Rumänien tätig sind. In ihrem Informationsblatt "Information Romania" werden Interessierte regelmäßig über Veränderungen in Rumänien, über Projekte, neue Entwicklungsmöglichkeiten etc. informiert. CIR Bukarest wurde von dem RIC 1994 als Partnerorganisation gegründet, um für rumänische NGO’s ein Informationsservice und ein Organisationsnetz anzubieten. RID Deutschland vervollständigt seit 1998 diese Initiative. Mit Hilfe unserer Partner können wir ab sofort folgenden Service anbieten:

  • Informationen und Nachrichten für die Belange von NGO‘s
  • Hilfe bei Vereinsgründung (gesetzliche Voraussetzungen) in Rumänien
  • Vermittlung von Partnerschaften zu rumänischen Organisationen
  • Medienkontakte zur Verbesserung des Images rumänischer Organisationen
  • praktische Hilfe bei Behördengängen in Bukarest (bei der Vorbereitung und der Durchführung)
  • Recherche bei der Suche nach Organisationen mit bestimmten Zielrichtungen
  • Besuche bei Organisationen zur Überprüfung ihrer Angaben (gegen Kostenübernahme)
  • Alle Anfragen und Auskunftswünsche deutscher Organisationen bitten wir ausschließlich über unser deutsches Büro (RID) zu stellen.

    Netzwerke und Dachorganisationen

    Ein Teil der ca. 30.000 registrierten rumänischen Organisationen, nur die Hälfte davon ist aktiv, organisiert sich in 10 - 15 Dachverbänden verschiedener Ausrichtungen.

    "Fundaţia pentru Dezvoltarea Societăţii Civile" (Stiftung zur Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft) zielt auf die Entwicklung rumänischer NGO’s als ein Bestandteil der bürgerlichen Gesellschaft.

    Verschiedene Trainings- und Entwicklungsprogramme werden angeboten:

  • Non-Profit Management (Projekt Management, Fundraising, strategische Planung, PR etc.)
  • Finanz Management und Buchhaltung (Steuern, gesetzliche Grundlagen etc.)
  • Training für Trainer (Methoden, Entwicklung etc.)
  • Außerdem sind durch die Initiative dieser Stiftung in verschiedenen Bezirken Rumäniens regelmäßige regionale Treffen der NGO’s zu Austausch und Kennenlernen untereinander entstanden. Eine Liste der regionalen Veranstalter lag bis Redaktionsschluß noch nicht vor.
  • Adresse: Bdul. Carol I nr. 78, et.3, Bucureşti 2, Tel 0040 1 3100177, Fax 3100180, eMail office @fdsc.ro Internet: http://www.fdsc.ro

    Ein Führer, um Spendenquellen für Rumänien zu finden

    RIC und CIR präsentieren einen finanziellen Führer als Hilfe für internationale und rumänische Hilfsorganisationen. Er enthält detaillierte Informationen über karitative Stiftungen und Fonds, die entweder schon rumänische Projekte finanzieren oder auf der Suche nach geeigneten Projekten mit sozial benachteiligten Gruppen sind.

    Der Führer ist in englischer Sprache und listet Stiftungen und Fonds auf, die Projekte und Organisationen unter fremder (nicht rumänischer) Leitung unterstützen. Bei Interesse können Sie dieses Buch für DM 30,-- (Scheck) bei RID bestellen.

    Gesetz 34/1998, Regierungsbeschluß Nr. 539/1998

    bezüglich der Gewährung von Subventionen des rumänischen Staates an rumänische Vereinigungen und Stiftungen, die Sozialhilfeinstitutionen verwalten oder gründen.

    Das Ministerium für Arbeit und Sozialfürsorge hat für diese Subventionen ein Budget von 7 Milliarden Lei vorgesehen. Die Organisationen werden von einer Kommission auf Basis der lokalen Autorität ausgewählt.

    Neben dem Antragsformular muß ein Aktivitätsbericht der letzten zwei Jahre vorgelegt werden, Zukunftserwartung, Nachweis der Zahlungsfähigkeit, Registrierungsdokumente etc.

    Die Beantragungsunterlagen für das Bewilligungsjahr müssen bis zum 30. September dem Ministerium vorgelegt werden.

    Die durchschnittliche Höhe der Zuwendung für eine betreute Person beträgt 300.000 Lei/Monat im Jahr 1998.

    "Monitorul Oficial" Nr. 345 Teil 1 vom 11.09.98 (in rumänischer Sprache) kann bei RIC als Kopie angefordert werden. Bitte Rückporto beilegen.

    Krankenversicherungssystem

    Im Zuge der Reformierung des Gesundheitssystems sollte in Rumänien ein übersichtlicheres Krankenversicherungssystem eingeführt werden. Dazu beabsichtigte man die in Deutschland übliche Praxis der Chipkarten zu verwenden.

    Dr. Christian Flădescu, Gesundheitsministerium Bukarest, erklärte auf Anfrage, das man in Sibiu und Brasov einen Test mit den Chipkarten durchführte. Da aber pro Karte mit einem Aufwand von DM 5,-- zu kalkulieren sei, könne man aus Kostengründen im Moment dieses System nicht einführen.

    Einladung eines rumänischen Gastes nach Deutschland

    Nicht erst seit heute ist bekannt, daß ein deutscher Gastgeber nach §84 Ausländergesetz eine Verpflichtungserklärung abzugeben hat. Dabei ist es notwendig, den Nachweis zu erbringen, daß der Einladende in der Lage ist für alle Kosten der Gäste während ihres Besuchs aufzukommen. Diese Bonitätsprüfung wird je nach Bundesland unterschiedlich, zum Teil sogar von Stadt zu Stadt verschieden gehandhabt.

    Die zuständige Ausländerbehörde der Stadtverwaltung gibt das fälschungssichere Formular gewöhnlich nicht aus der Hand. Als Nachweis der Bonität wird üblicherweise ein Gehaltsnachweis anerkannt. Ist dies nicht möglich, wird’s schon schwieriger. Mancherorts ist es ausreichend, ein Sparbuch in entsprechender Höhe vorzuweisen, das aber für die Zeit des Besuches an die entsprechende Behörde verpfändet wird. Nach Besuchsende (Nachweis der Ausreise durch den entsprechende Grenzposten) wird die Pfändungserklärung widerrufen.

    Die nachzuweisende Sicherheit wird errechnet nach Aufenthaltsdauer und Anzahl der Gäste. Der pfändbare Teil des Einkommens oder der hinterlegten Sicherheit muß dem 1,5fachen des Sozialhilfesatzes pro eingeladener Person entsprechen. Dazu sind manchmal noch Sicherheiten für Rückflug ab Frankfurt und Transfer zum Flughafen pro Gast zu hinterlegen.

    Trotz dieser komplizierten Vorgehensweise ist es immer empfehlenswert, den Bonitätsnachweis zu erbringen. Der kleine Hinweis auf der Einladung erleichtert dem zuständigen Konsulat die Visaerteilung, das in dieser Angelegenheit das letzte Wort spricht.

    Und denken Sie immer daran, welche Freude Sie Ihren rumänischen Freunden bereiten, wenn sie einmal einen Urlaub in Deutschland erleben dürfen. Das hilft vielleicht über mache bürokratische Hürde zu kommen.

    Im Internet gefunden

    http://ourworld.compuserve.com/homepages/Peter_Fettich/ :Auf der Seite "Logistikbörse" Infos für Hilfstransportfahrer (notwendige Dokumente, Grenzen, Zoll etc.).Wird regelmäßig aktualisiert, entsprechende Hinweise beachten.

    http://domino.kappa.ro: auf der Seite "Superlex" Sammlung von Gesetzestexten, rumänisch (leider nicht sehr aktuell)

    Kennen Sie wichtige Web sites? Bitte informieren Sie uns.

    (Für vorstehende Informationen Besten Dank an den Rumänien InfoDienst)

    Stiftung Casa Don Bosco - Zuhause für Straßenkinder - 2339 Cincu - Rumänien Tel. + Fax 00 40 68 150 260

    ... Der neue rumänische Präsident, Emil Constantinescu, ist ein redlicher Mann, aber er kann auch nur mit den Menschen arbeiten und gestalten, die hier leben und auf verheerende Weise über 40 Jahre indoktriniert wurden. Dabei macht es mich allerdings zornig, daß auch die Regierung Gesetze erläßt, die den humanitären Organisationen das Leben unnötig schwer machen. Ein Grund mehr, Sie trotz allem zu bitten, den so kläglich verlassenen Kindern von Cincu treu zu bleiben. Wenn wir ihnen nicht treu bleiben, was soll dann mit ihnen geschehen?

    Wir müssen ganz einfach gegen die moralisch Abgestürzten wie ein Bollwerk präsent bleiben. Darum müssen wir auch unsere Privatschule, (mit 8 Klassen) endlich fertigstellen, wir müssen im Zentralhaus Don Bosco, dessen Dachstuhl mit Ihrer Hilfe erneuert wurde, das Dachgeschoß ausbauen, damit unsere 110 Kinder endlich mehr Schlafplatz und einen eigenen Schrank erhalten. Wir müssen bessere Wohnmöglichkeiten für unsere Erzieher und Lehrer schaffen (wer kommt sonst in ein verlassenes Dorf wie Cincu?). Dafür brauchen wir ca. 130.000,- DM.

    Sieben Jahre lebt unsere Stiftung nun ohne Träger von der Hand in den Mund. 7 Jahre - Tag für Tag. Es ist ein Wunder. Doch die Zeiten, daß hier im Land mit wenig Geld viel realisiert werden konnte, sind endgültig vorbei. Darum: Bitte helfen Sie jetzt großzügig, daß das Geschaffene erhalten und das Neu-Angefangene vollendet werden kann. Ich habe ohne Rücksicht auf mich selbst gegen die Folgen der kommunistischen Dekadenz gekämpft, indem ich Kinder rettete, 110 leben immer noch im Casa Don Bosco, mehr als 200 weitere konnten wir wieder ihren Familien zuführen. Für diese Arbeit wurde ich schikaniert, beleidigt, verleumdet und verdächtigt (Spion, Terrorist, Betrüger, Händler mit Kinderorganen usw.), arrestiert und mit falschen Prozessen überzogen, mit Messern, mit Sensen und Pistolen bedroht, der Rumänische Sicherheitsdienst fertigte eine konstruierte Akte gegen mich an, Interpol in vier Ländern recherchierte gegen meine Person, eines unserer Häuser wurde in Brand gesteckt und mein Auto so manipuliert, daß ich schwer verunglückte. Die Folgen werden zeitlebens bleiben. Durch die Gnade Gottes, durch die Gebete und Treue vieler Freunde aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien, Holland und Luxemburg konnte ich widerstehen und durchhalten. Und nicht zuletzt durch die dankbare Liebe meiner so geschundenen Kinder. Immer, wenn ich zweifelte, zupfte eines der Kleinen mit großen stillen Augen an meiner Soutane und sagte still: bleib!

    Die wichtigen Politiker in meiner deutschen Heimat schwiegen, als ich hier zu unbequem wurde und aus Rumänien ausgewiesen werden sollte. Doch einer kam: Der deutsche Bundestagsabgeordnete Dr. Helmut Lippelt (Bündnis 90/ Die Grünen) aus Hannover erkannte die aufkommende Katastrophe, 110 Straßenkinder wären rücksichtslos auf die Straße zurückgejagt worden. Er nahm keine Rücksicht auf falsche Gefälligkeiten und internationale Opportunitäten. Zusammen mit dem damaligen Generalkonsul Ralf Breth aus Sibiu half er. Dank und Respekt beiden.

    Bitte bleiben Sie gerade jetzt an unserer Seite. Ihre Spende kommt ohne jeglichen Abzug direkt den Kindern von Cincu zugute.

    Die administrativen Kosten der Stiftung werden durch Eigeninitiative und -arbeit erwirtschaftet, so auch die Gehälter der notwendigen Mitarbeiter. Ich will Ihnen auch sagen, daß ich selbst kein Gehalt beziehe und keine Kranken- und Rentenversicherung habe. Aber das beschwert mich nicht.

    Der evangelische Pfarrer, Friedrich Preissler (Fax Crottendorf 0373 / 448862) im Erzgebirge opfert seit Jahren seine ganze Freizeit für das Überleben der verlassenen Kinder von Cincu. Er hat den Oecumenischen Dienst Casa Don Bosco e.V. ins Leben gerufen (Dr. Otto-Nuschke-Str. 136, D-09474 Crottendorf). So können wir nun für Ihre Spenden steuerabzugsfähige Spendenquittungen ausstellen (Konto 2121212, BLZ 870 960 34, Volksbank Erzgebirge - Konten in anderen Ländern auf Anfrage). Bruder PreissIer und ich leben ohne viele Worte praktizierte Oecumene im Dienst der Ausgestoßenen und Vergessenen. Aber auch Ulrike Poremba-Wendt und Alexander Westermann investieren seit einem Jahr ihre Freizeit für das Leben unserer Kinder und haben das Sekretariat Deutschland für die Stiftung realisiert (Fax Hannover 0511-624108). So viele Namen müßte ich hier noch nennen. Es fehlt der Platz. Wie kann ich denen danken. Sie sind die Helden und Engel der Stiftung. Auch für meine Nachfolge sind die Weichen schon gestellt. Viorel Poani (26 J. aus Cincu) ist vom ersten Tag im Jahre 1991 dabei, begann als Holzhacker im Hof und Ofenheizer des Heimes. Er hat sich durch alle Abteilungen der Stiftung zielstrebig durchgearbeitet, wird von den Kindern wie ihr Bruder geliebt und ist schon heute mit allen notwendigen Vollmachten ausgestattet. (Das war nach dem Attentat auf mich dringend notwendig).

    Er steht sozusagen in meinen "Schuhen", den Schuhen des Gründers, die ich immer als die Sandalen Jesu verstanden habe. So ist auch mein größter Wunsch in Erfüllung gegangen: eines meiner Kinder soll einmal die Nachfolge antreten. So ist auch für die Zukunft der Kinder das Menschenmögliche geregelt. Ein Rumäne wird einmal die Stiftung leiten. Den Rest muß Gott tun.

    Das Finanzielle bitte ich wiederum Sie, meine geliebten und treuen Freunde "zu regeln". Bitte seien Sie großzügig, auch wenn die Zeiten bei Ihnen schwer sind. Die Kinder von Cincu danken es Ihnen mit ihren stürmischen Gebeten. Sie wissen ja, daß Kindergebete ohne Umwege direkt im Himmel ankommen. Wer teilt, hat immer mehr als er braucht. Diese beglückende und freimachende Erkenntnis habe ich in 7 Jahren Rumänien für mich selbst immer wieder erfahren. Und auch meine engsten Freunde, die das beherzigen, sind erstaunt, wie es funktioniert.

    Pater Don Demidoff, Casa Don Bosco, RO-2339 Cincu, Tel. / Fax 0040 68 214 811

    PS: Soeben (24.10.98) erreichte die Redaktion aktuelle Post, hier das Wichtigste in Stichpunkten:

    Glutjahr, Flutjahr, Blutjahr: In diesem Katastrophen-Sommer stand das halbe Land unter Wasser, dann folgte unerträgliche Hitze und Dürre - auch in Cincu sind wir tagelang ohne Strom Wasser und Telefon.... Die Gefängnisse in Gherla und Jilava sind mit 50.000 Häftlingen unerträglich überfüllt (Platz ist lt. Anti-Folter-Komitee für 14.000. Menschen werden dort immer noch mit Faust- und Stockschlägen mißhandelt. Viele sitzen ein, weil sie aus Hunger für ihre Kinder und Familien gestohlen haben....

    Wenn jetzt nicht massive Hilfe kommt, müssen wir min. 30 von 70 Mitarbeitern entlassen. Von ihren lächerlichen Gehältern (100-200 DM) leben in den Familien 350-400 Personen. Müssen wir Mitarbeiter entlassen, können wir auch unsere Kinder nicht mehr gewissenhaft betreuen. Schon jetzt müssen wir schärfer denn je auswählen, welche Kinder wir noch aufnehmen können... Fleisch und Wurst kann bei der Inflation schon lange nicht mehr gekauft werden (1kg Salami=12DM)

    ...In einem Staatsheim im Kreis Braşov wurden jetzt, 9 Jahre nach der Revolution, 2-3jährige Kinder an ihre Bettchen gefesselt gefunden: mit Damen-Nylon-Strümpfen... Im Kreiskrankenhaus Braşov werden immer mehr Kinder von ihren Eltern halbverhungert abgegeben. Dieses Leid geschieht in einer Zeit, in der die Verantwortlichen alles haben bis zum Überfluß. In einer Zeit, in der Millionen Mark in die Regionen Osteuropas reingepumpt werden, damit es den Betroffenen besser geht... aber wo ist das Geld?... In Rumänien gibt es über 100.000 verlassene Kinder... Die Not in Rumänien ist still und leise.

    Im Advent ist wieder Predigt- und Vortragsreise (1.-18.12.98 - konkrete Termine lagen bei Red.schluß leider noch nicht vor). Die Stiftung hat einen eigenen LKW, weil die Transportmöglichkeiten der Spender abnehmen. Dieser fährt für Benzinkosten (hin+zurück ca. 2500 DM). Wenn Sie Hilfsgüter für die Stiftung haben, informieren Sie das Sekretariat Deuschland oder die Stiftung selbst (Adr. + Tel. siehe oben).

    Aus der Zeitung "Die Kinder von Cincu", Okt./Nov. 1998

    Wenn ich meine 110 Kinder sehe...

    dann denke ich an meine Kindheit zurück, an die zerbombten Häuser, in denen ich spielte, an meine Sehnsüchte einer heilen Welt.

    Die heile Welt gibt es nicht, wenn ich meine 110 Kinder sehe. Ich kann ihnen immer nur Ersatz geben, keine Eltern, die ich ihnen so sehr wünsche, viel mehr Liebe und vor allem Zärtlichkeit, die ich ihnen nicht geben kann.

    wenn ich meine Kinder sehe, dann weiß ich, daß ich sie bewahren will vor weiterem Mißbrauch und Gewalt.

    wenn ich meine Kinder sehe, freue ich mich über ihr Lachen und ihre Sorglosigkeit, die sie in meiner Gemeinschaft lernten, ich freue mich über ihre wiedergewonnene Unschuld und ich bin stolz, daß ich sogar ihr Vertrauen gewinnen durfte.

    wenn ich meine Kinder der Straße sehe, dann staune ich, daß sie noch staunen können und noch neugierig sind und ihre Lust am Abenteuer behalten haben.

    Immer wenn ich meine Kinder sehe, möchte ich ihnen die ganze Schöpfung vor die Füße legen, möchte ich sie ohne Ende segnen, möchte ich mehr Liebe und Güte geben können, möchte ich sie Stille lehren und die leisen Töne, möchte ich ihre Ehrfurcht erwecken für Pflanzen, Tier und Menschen, für unsere Gemeinschaft, für jeden Tag, den wir gemeinsam leben und lachen für den Regen und für die Sonne, für die Schule und für die Ferien, für die Farben der Phantasie und des Regenbogens, für den Tautropfen, für die Ameise, für die Biene, die uns am Altar während des Gottesdienstes besucht, für den Sonnenuntergang und für jeden Stern am Himmel in der Nacht.

    Immer wenn ich meine Kinder sehe, sage ich ihnen, da wir Gott unendlich vertrauen können, daß ER es war, der ihre Schritte in das Casa Don Bosco in Cincu leitete, daß wir seine Kinder sein dürfen.

    wenn ich meine 110 Kinder sehe, will ich auch Kind bleiben dürfen, wenn auch mit geschundener Seele, aber Kind, wenn auch mit weißem Haar, aber Kind, wenn auch mit Buckel, aber Kind.

    immer wenn ich meine Kinder sehe, denke ich an die Ruinen meiner Kindheit, vielleicht baute ich ihnen deshalb in einem kaputten Land in einer Ruine ihr Zuhause.

    Pater Don Demidoff

    HILFE IST IMMER NOCH NÖTIG

    Rumänientour vom 16.-23.9.1998

    An einem Mittwochabend im September starten vier Kleinbusse mit Anhängern des Potsdamer Vereins "Rumänienhilfe" wieder einmal zu einem Hilfstransport nach Rumänien. An Bord: eine umfangreiche Ladung angefangen von medizinischem Material über Lebensmittel und Kleidung bis hin zu einer Hobelmaschine für eine geschützte Werkstatt. Und ganz wichtig: 12 Leute einschließlich zweier Bewohner des Oberlinhauses, die durch Ihren Einsatz von Zeit und Finanzen diesen Transport überhaupt möglich machen.

    Die Nacht von Donnerstag auf Freitag übernachten wir in Berekfürdö im Haus eines ungarischen Freundes. Am nächsten Morgen geht es zeitig weiter. Nach den endlosen Ebenen der ungarischen Puszta erfreut sich das Auge an der abwechlungsreichen Hügellandschaft des Karpatenlandes. Die Hauptstrasse ist gut asphaltiert. An den Häusern kann man arm und reich erkennen. Um 21 Uhr sind wir endlich in Cluj Napoca in der ungarisch-reformierten Gemeinde. Dort wird Elektromatehal für den Neubau der Kirche, Medikamente und Kleidung abgeladen. Die kommende Nacht wird bei Freunden verbracht.

    Von Cluj aus fahren wir nach Câmpulung Moldovenesc. Hier in der Psychiatrischen Klinik werden wir von Dr. Paziuc mit selbstgebranntem Zuica empfangen. Das ist die typische Begrüßungsgeste der rumänischen Gastgeber. Im strömenden Regen werden medizinische Geräte, Labormaterial, u.a. ein Trockenschrank, und Material für die Arbeitstherapie abgeladen. Ich erschrecke über den Zustand des Krankenhauses. Sehr sanierungsbedürftig. Mir kommt der Gedanke, dass hier Arbeitseinsätze nötig sind. Aber was wird in 8 Tagen geschafft? Könnte das eine Aufgabe für die Bundeswehr sein ?

    Die Nacht verbringen wir im Gästehaus der Stadt. Am Tag darauf fahren wir noch einmal zur Klinik und laden die Hobelmaschine ab. Doktor Paziuc will eine geschützte Werkstatt einrichten. Am Nachmittag bringen wir Spielzeug und Kleidung ins Kinderheim nach Vişeu de Sus. Vom Direktor erfahren wir, daß hier Kinder aus sehr armen, kinderreichen Familien leben. Acht bis zehn Kinder bewohnen ein Zimmer. Das soll sich ändern. Uns wird der Rohbau einer Wohneinheit gezeigt. Zu einer Wohneinheit gehören vier Zimmer, eine Küche und ein Gemeinschaftsraum, Hier sollen acht Kinder ihr Zuhause finden. Der Direktor hofft, dass er noch Gelder bekommt. Sein Wunsch ist es, das ganze Haus in dieser Art umzubauen. Danach fahren wir zum Kinderheim nach Sighetu Marmaţiei, um Spielzeug und Kleidung abzugeben. Der Leiter ist stolz auf die Tanzgruppe, die sogar schon in Deutschland aufgetreten ist.

    Am Ende noch ein paar Eindrücke: Ich frage mich, wie solch ein Land so heruntergewirtschaftet werden konnte. Warum müssen so viele Menschen betteln? Warum sind soviele Alte auf gespendete Kleidung angewiesen? Liegt es an der Führung? Umgerechnet hat ein Rumäne, wenn er Arbeit hat, 130 DM monatlich zur Verfügung. Arbeitslosengeld wird nur 9 Monate lang gezahlt. Manche Strassen gleichen Wüstenwegen. Reizvoll für das Auge des Touristen, wenn er aus den Betonwüsten deutscher Städte kommt. Aber wie soll es weitergehen ?

    Es werden wohl noch viele solcher Transporte nötig sein, um wenigstens manche Not zu lindern und den Menschen zu zeigen, daß sie nicht vergessen sind. Wenn Sie Interesse an der Arbeit des Rumänienhilfe e.V. haben, dann sind Sie herzlich eingeladen zu unseren Treffen jeden vierten Montag im Monat in der Feuerbachstraße 8 beim Phoenix Intemational Center und am 30. 10. 98 zu unserer Jahreshauptversammlung in der Nikolaikirche Potsdam Jeweils ab 19 Uhr. Helfen können Sie uns auch mit Geldspenden auf folgendes Konto: MBS BLZ 160 500 00, Konto 3508052663.

    Rolf Gutsche, Rumänienhilfe e.V., Offentlichkeitsarbeit

    Aktionskreis für Rumänien und Balkanländer

    Kolpingfamilien - Fladungen - Bad Königshofen

    "Helfen ein schönes, aber schwieriges Unternehmen!"

    Vorbereitung und Durchführung von Hilfstransporten nach Ungarn und Rumänien

    Erlauben Sie mir vorab eine persönliche Erklärung zu den technischen Abläufen eines Hilfstransportes und wie meine Freunde und ich zu all diesen Aktionen gekommen sind und was mich veranlaßt hat, mich weiterhin dafür einzusetzen.

    Kurz nach dem Sturz des Ceauşcescu-Regimes im Januar 1990 trafen sich in Ostheim v.d. Rhön einige Herren aus dem Altlandkreis Mellrichstadt zu einem Treffen, aufgerufen von der Kath. Kirche, den Maltesern und den Kolpingfamilien. Es ging um ein schnelles und unbürokratisches Helfen, die spärlichen, aber überaus dramatischen Nachrichten von den Ereignissen, die uns bis dahin erreichten, waren erschreckend. Bereits im darauffolgenden Februar fuhr der erste Konvoi nach Lipova im Banat.

    Die Eindrücke dieser ersten Fahrt, die große Not der Kinder und der alten Menschen, die Altenheime-Waisenhäuser-Kindergärten-Krankenhäuser und die primitiven Behausungen, haben mich veranlaßt, mich fest in diese Hilfsaktionen einzubinden.

    Durch persönlichen Einsatz, Aufrufe in den hiesigen Zeitungen, Unterstützung der kath. Kirche, insbesondere zu erwähnen den Einsatz von Herrn Pfarrer Dekan H. Weth aus Nordheim, konnten wir wertvolle Einrichtungsgegenstände, Lebensmittel, Medikamente u. med. Geräte, Kleidung, Schuhe, Hygieneartikel, Werkzeuge und Maschinen und Betten für unsere Hilfsaktion bekommen, und das alles zum Nulltarif. Nicht zu vergessen die vielen Geldspenden.

    Bis Oktober 1997 starteten wir 24 Hilfstransporte in 7 Jahren. Unseren Freundes- und Versorgungskreis haben wir in den Jahren noch erweitern können, wir fahren auch nach: Hunedoara, Alba Iulia, Otelu Roşu und nach Inartsch / Ungarn.

    Bis heute ist es meine Aufgabe, Kleinbusse zu beschaffen, zu beladen und dann den Transport durchzuführen. Die notwendigen Formalitäten, Genehmigungen, Telefonate u. Faxe werden ebenfalls von mir in bald 6-wöchiger Kleinarbeit durchgeführt.

    Während dieser 24 Fahrten konnten wir in strahlende Kinderaugen schauen und das erschütternde Dankeschön der Menschen für die mitgebrachten Hilfsgüter entgegennehmen, das ist das schönste Erlebnis.

    Aus diesem Grunde habe ich die Aktion "Aktionskreis für Rumänien und Balkanländer" in Privatinitiative auf die Beine gestellt.

    Beim größten Problem, der Beschaffung der Transportmittel, haben wir nicht immer das große Glück, deshalb möchte ich nochmals aufrufen, helfen Sie uns dabei, wir brauchen immer für unsere Fahrt Kleinbusse!

    In Aufrufen in der Presse, Mundpropaganda und persönlichem Einsatz haben wir es immer wieder geschafft, Fahrzeuge zu bekommen, hier müßten evtl. die hiesigen Firmen uns helfen.

    Die Palette der Hilfsgüter (wie schon erwähnt) möchte ich noch erweitern, gebrauchte Autoreifen wären außerordentlich von Nutzen.

    Der Vorteil einer privaten Initiative liegt meines Erachtens in der Flexibilität. In meinem Fall macht die ganze Familie und der Freundeskreis mit. Es genügen kurze Gespräche zur Durchführung neuer Aktionen. Die Arbeit des Packens ist ebenso aufwendig wie wichtig, kein Karton oder Kleidersack kann ohne Kontrolle weitergegeben werden. Nur zu oft sind unsere Sammelstellen eine billige Entsorgungsstelle.

    Große Sorgen bereitet das Beschaffen von Geld, Spendenbescheinigungen erleichtern die Sache etwas. Man sollte nicht vergessen, wir finanzieren unsere Fahrten nur über Spendengelder!

    Die Kosten pro Fahrt (bei 3 Fahrzeugen) belaufen sich auf ca. 2.500.- DM. Alle Begleiter stellen ihren Urlaub für 1 Woche kostenlos in den Dienst der guten Sache.

    Nun zum technischen Ablauf:

    Etwa drei Monate vor der nächsten Hilfsfahrt beginnt die Terminbesprechung. Da es meistens immer die gleichen Besatzungen sind, brauchen wir keine großen Diskussionen, neue Helfer werden ausführlich informiert. Während der langen Reise sind wir eine eingeschworene Gemeinschaft, jeder hilft dem anderen. Bewährt hat sich die regelmäßige Herbstfahrt. Dadurch hat sich bei unseren Spendern die Gebefreudigkeit zum "Selbstläufer" entwickelt. Sachspenden werden bis drei Wochen vor dem Start entgegengenommen. Zehn Tage vor der Abreise müssen sämtliche Papiere bei den zuständigen Behörden vorliegen. Alle Papiere müssen in 6-facher Ausführung mitgeführt werden. Für die Zollabfertigung in Rumänien und Ungarn muß eine detaillierte Ladeliste für jeden Wagen vorgelegt werden. Ganz wichtig ist die offizielle Einladung des Gastgebers in Rumänien und Ungarn. In dieser Einladung muß bekundet werden, daß alle Spenden angenommen und nur für soziale Zwecke verwendet werden, der Verkauf der Spenden muß ausdrücklich vermieden und ausgeschlossen sein.

    Die Kontrollen an der rum. Grenze wurden verschärft, man kann auch sagen -Schikanen-! Wartezeiten von 3-5 Stunden sind keine Seltenheit. Der Rumänische Staat wäre gut beraten, sich auf dem Gebiet der Hilfstransporte schnellstens eine bessere Lösung im Sinne der vielen Hilfsbedürftigen einfallen zu lassen.

    Meine dringliche Bitte an alle, helfen Sie uns - damit wir helfen können! Wir fahren wieder im Oktober 1998

    Sollten Sie Fragen haben, bitte an Herrn W. J. Frinken Ing., Jakobusstr. 7, 97650 Fladungen-Heufurt, Tel.: 09778 / 1212

    Spendenkonto: Pfarrverband Obere Rhön, Kennwort: Rumänienhilfe, Konto Nr. 1847252 bei der Volksbank Mellrichstadt/Nordheim, BLZ: 79069165

    Ihr W. J. Frinken

    Mein letzter Besuch bei Frau Markel

    Ende Februar treffe ich in Leipzig eine Freundin, die gerade aus Rumänien und aus Deutschweißkirch zurückgekommen ist. Daß es Frau Markel schlecht geht, erzählt sie mir, und daß sie vielleicht nicht wieder gesund wird. Diese Nachricht läßt mir keine Ruhe und beschäftigt mich noch einige Tage. 2 Wochen später bekomme ich einen Brief vom Harald Riese aus Deutschweißkirch. Ich habe eine Vermutung, lese von Frau Markels Tod, lese den Brief ein zweites mal und muß zwei mal weinen. Irgendwann mußte es so kommen. Ja, mit 85 Jahren kann man sterben, und überraschend kommt die Nachricht auch nicht. Aber wer sieht solch eine Gewißheit schon gern bestätigt. Jetzt weiß ich, daß ich im April unbedingt einen Abstecher nach Deutschweißkirch machen muß, auch wenn nur wenig Zeit sein wird. Nach unserer Ankunft führt der erste Weg zum Friedhof. Die Kränze, die Namen und die Grüße auf den Schleifen - das ist alles echt, und dennoch kann ich es noch immer nicht glauben. Es war ein schneller Tod, und es war gut so, haben die Leute gesagt. Und sie ist nicht allein gestorben, denn auf ihrem letzen Weg waren Freunde bei ihr. So haben auch andere erlebt, daß der Tod zum Leben dazugehört, auf dem Dorf sowieso. Dann gehen wir am Haus vorbei. Das Tor ist mit einem kleinen Vorhängeschloß verschlossen. Eine Freundin, der ich so viel von Frau Markel und von Deutschweißkirch erzählt habe, ist endlich einmal mitgekommen. Nun hätten wir zu Frau Markel gehen können. Puffi hätte gebellt, wäre so verrückt wie immer herumgehüpft oder hätte sich ängstlich in seiner Hütte verkrochen. Ich hätte geschaut, ob der Backofen noch steht, hätte das Brotbacken erklärt, in den Garten geschaut und erzählt, daß sogar meine Eltern schon hier im Hof gesessen haben und meine Mutter sich von Frau Markel zum Stricken animieren ließ. Dann wären wir in die Stube hinaufgegangen. Doch nun bleibt nur ein Blick durch die Ritzen des Tores, denn alles ist verschlossen, leer und einsam. Plötzlich sind all die Erinnerungen so fern und unwiederbringlich. Rühren wir nicht daran. Wer Frau Markel aus Deutschweißkirch kennt, wird all das wissen und nachvollziehen können - vielleicht noch besser als ich. Von ihrer russischen Kriegsgefangenschaft hat sie immer wieder erzählt und von ihrer Weigerung gegen die Einquartierung in ein Altersheim und der Rückkehr in ihr Haus, vom Tod ihres Mannes 1990 und von ihren Kindern, die sie verlassen haben und nach Deutschland gegangen sind. Besonders interessant waren ihre (fast schon mystisch anmutenden) orthopädischen Kenntnisse, die sie in der Gefangenschaft von einem Arzt erworben hat. Noch bis zuletzt sind die Leute aus dem Dorf mit Verstauchungen u. ä. zu ihr gekommen, um sich die betreffenden Knochen wieder einrenken zu lassen. Ihre Weisheiten und Geschichten haben unzählige Gäste in ihren Bann gezogen - wie sie lustig, ernst, listig, müde oder krank war, weise, hilfreich, dankbar und interessiert. Auch das Brotbacken und Holzhacken, der Kuchen, die Krapfen, der Wein und natürlich die Palukes sind in Erinnerung geblieben. Und wie sie sich über die Besuche gefreut hat und sich die Namen der vielen jungen Leute oft nicht merken konnte. Immer hat sie ihre Einsamkeit beklagt und aber bewußt den Kontakt und die Geselligkeit gesucht. Ein Besuch bei der Tante war immer das Mindeste. Und wer Glück hatte, bekam sogar ein Paar Strümpfe gestrickt. Ermahnungen und Ratschläge (und ihren erhobenen Zeigefinger) hatte sie immer nur für andere parat, für sich selbst wollte sie solche nie annehmen. Wie sich doch die Omas gleichen. Hätte ich doch gewissenhafter Tagebuch geführt, dann wüßte ich jetzt vieles genauer. Aber oftmals waren die Kapazitäten erschöpft, alles in sich aufzunehmen oder der Alltag hat die Begeisterungsfähigkeit gemindert. Mit der Zeit sind die Details in Vergessenheit geraten und es bleibt nur noch ein großer Gesamteindruck, der sich mit der Zeit natürlich immer nostalgisch-verklärend einfärbt. Und doch bleibt eine besondere Erinnerung. Die Erinnerung an eine gute allgegenwärtige Seele (die sie jetzt erst recht ist, wenn man sie auf dem Friedhof besucht), an eine Institution, wie Harald Riese so treffend formuliert hat. Und wer Frau Markel nicht kennt, wird bestimmt andere Menschen kennen, die mit ihren ähnlichen Geschichten und Erlebnissen wichtig und einprägsam waren und eine Lücke hinterlassen, wenn sie nicht mehr da sind. Vielleicht bleibt diese Lücke, vielleicht wird sie wieder geschlossen. Zugegeben, manchmal möchte ich den Namen austauschen, damit die Erinnerungen und Erzählungen nicht zu bedenkenlos kultig werden. Und damit wir es nicht versäumen, neuen interessanten Menschen zu begegnen. Aus dem Ungarischen habe ich noch ein Sprichwort in Erinnerung, dessen Übersetzung ungefähr lautet: Das beste, was dir im Leben passieren wird, sind die Menschen, die du kennenlernst. Jens Welscher

    Nachrichten

    Die Hermannstädter Zeitung (HZ), ist eine politisch unabhängige Wochenschrift. Redaktion: str. Tipografilor 12, RO-2400 Sibiu. Tel. / Fax 069 / 213422, 437765. Bezugsmöglichkeiten: über die Redaktion (Vierteljahresabo für's Ausland kostet zur Zeit 41.000 Lei), oder über Renate Petrovsky, Röntgenstr, 38, D-69126 Heidelberg (Tel. 06221 / 375 033) oder über Österreichische Landsmannschaft, Arbeitskreis Siebenbürgen, Fuhrmannsgasse 18a, A-1080 Wien. Die HZ im Internet: http://www.wad.org/Sibiweb, Email: hz@logon.ro

    HZ 22.5.1998: Nachttarif für Strom. Der staatliche Stromlieferant RENEL hat am 11. Mai seine Tarife mehr als verdoppelt. So kostet der Grundverbrauch (bis 50 kwh / Monat) jetzt wochentags von 6-22 Uhr 227 Lei / kwh, nachts und am Wochenende aber nur 94 Lei / kwh.

    HZ 22.5.1998: Alle Zementfabriken privatisiert. Die Fabrik MOLDCIM bei Bicaz in der Moldau wurde vorige Woche als letzte privatisiert. Die "Heidelberger Zement AG" erstand 51% der Kapitalanteile fur 50 Millionen Dollar. Der größte Zementhersteller ROMCIM (Bukarest, 55% Marktanteil) wurde vor kurzem an "Lafargue" verkauft, die Fabrik in Turda ging an die Schweizer Holderbank, die in Deva an den Österreicher Lasselsberger und die Fabriken in Câmpulung und Fieni wurden von den Mitarbeitern gekauft.

    HZ 22.5.1998: Dienstleistungen teurer. In den ersten 4 Monaten des Jahres stiegen sie um 30% gegenüber Dezember 1997. Laut Adevărul ist der Anteil privat erbrachter Dienstleistungen rückläufig, die Preisentwicklung wird zum guten Teil von Staatsbetrieben wie Renel, Romgaz, der Eisenbahn, der Post und Romtelecom angeheizt. Der von Renel gelieferte strom sei doppelt so teuer wie der, den Rumänien aus dem Ausland kaufen könnte.

    HZ 22.5.1998: Benzin billiger (ca. 5%). Die preisdrückende Wirkung der Konkurrenz ist derzeit beim Benzinpreis festzustellen.

    HZ 22.5.1998: Marktführer Radio Contact. Der belgische Sender Radio Contact gründete vor 8 Jahren ein belgisch-rumänisches Tochterunternehmen. Mittlerweile sind Lokalredaktionen in 20 Städten eingerichtet. Contact bietet rund um die Uhr ein internationales Musikprogramm versetzt mit Nachrichten und Werbung. Hörer sind hauptsächlich Jugendliche, Intellektuelle und Unternehmer. In Hermannstadt hat Radio Contact nach eigenen Erhebungen 42% Marktanteil.

    HZ 29.5.1998: Gefälschte Einladungen. Ein Bukarester Computerfreak hat damit rund 800 rumänischen Bürgern zu Geschäftsvisa verholfen. In 2 Reisebüros wurden die Einladungen für gutes Geld (1000 US-Dollar) verkauft. Die Hermannstädter Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen Betrug, Fälschung und Steuerhinterziehung.

    HZ 5.6.1998: 100.000-Lei-Schein. Am 1. Juni hat die Nationalbank einen 100.000-Lei-Schein in Umlauf gebracht (ca. 20 DM). Am selben Tag gab die Notenbank auch neue fälschungssichere 5.000 und 1.000-Lei-Scheine heraus.

    HZ 5.6.1998: Neuer deutscher Botschafter. Dr. Wolf-Dietrich Schilling (geb. 1936, seit 1966 im diplomatischen Dienst) ist der neue Botschafter der BRD in Bukarest.

    HZ 19.6.1998: Don Demidoff wird entschädigt. Die Stiftung "Casa Don Bosco" in Cincu (Großschenk) gewährt zur Zeit 150 Kindern Unterkunft, Verpflegung und Erziehung. Die Lauterkeit des Stiftungspräsidenten ist im Ausland immer wieder angezweifelt worden, auch bei den Kreisbehörden stößt sein Projekt auf Ablehnung. Das Oberlandesgericht Zürich sprach einen Schweizer Journalisten der üblen Nachrede schuldig und auferlegte ihm, 5.000 Franken (neben einer Geldbuße von 3.000 Franken) an Don Demidoff zu zahlen. Das Amtsgericht Kronstadt (Braşov) verurteilte einen rumänischen Journalisten zu 1 Million Lei Bußgeld und einer Wiedergutmachungszahlung von 20 Millionen Lei.

    HZ 26.6.1998: Halb Rumänien unter Wasser. Sintflutartige Regenfälle vom 18.-22. Juni haben landesweit zu verheerenden Überschwemmungen geführt. Die Fluten forderten 22 Todesopfer, zerstörten rund 2.000 Brücken, beschädigten 273 Brücken und überschwemmten 160.000 ha Ackerland.

    HZ 3.7.1998: Hemmschuh Parlament? Volksvertreter geifern gegen Schwule und Minderheiten und vernachlässigen die Strukturreform. Die Vorstellung, daß Homosexualität entkriminalisiert und Würdenträger beim Kapitel Beleidigung wie gewöhnliche Sterbliche behandelt werden sollen, erregte die konservativen Gemüter so sehr, daß die nötige Mehrheit zur Gesertzesänderung wiederr nicht erreicht werden konnte. Um die Umstrukturierung edr Energiemonopolisten Renel und Romgaz zu beschleunigen, hat Industrieminister Radu Berceanu die Gesetzesvorlage aus dem Parlament wieder zurückgezogen, damit sie als Regierungserlaß wirksam werden können. Schon Victor Ciorbea hatte es vorgezogen, durch Erlässe zu regieren. Offenbar bleibt auch dem Kabinett von Radu Vasile das Regieren am Parlament vorbei nicht erspart.

    HZ 10.7.1998: Rumänien will teure Kampfhubschrauber bauen. Das Flugzeugwerk von Ghimbav (Weidenbach) soll vom US-Konzern Bell Helicopters Textron gekauft werden, der hier Cobra-Kampfhubschrauber bauen will. Fast 2 Milliarden US-Dollar wird Rumänien das Projekt kosten, das teuerste ist die Verpflichtung des rumänischen Verteidigungsministeriums, 96 der High-Tech-Maschinen selbst zu kaufen. Die rumänische Seite habe sich damit ein günstiges Votum der USA für die NATO-Aufnahme erkaufen wollen, kritisiert Capital.

    HZ 17.7.1998: Kriminalität: Export und Import. 1.500 rumänische Staatsbürger sind laut Polizeiquellen, die Adevărul zitiert, im 1. Halbjahr im Ausland straffällig geworden, davon 849 mit Diebstahl. 27 wurden als Drogendealer überführt, 23 wegen Totschlag und 13 wegen Vergewaltigung festgenommen. 7.863 Rumänen, die sich illegal im Ausland aufhielten, wurden zurückgeschickt, davon 2.981 aus Deutschland und 1.683 aus Ungarn. Die rumänische Polizei registrierte im 1.Halbjahr 9.276 Ausländer, die sich illegal im Land aufhalten. 856 türkische, moldawische, deutsche, ungarische, tschechische, französische und belgische Staatsbürger begingen schwere Straftaten.

    HZ 24.7.1998: Rumänien erstarrt in der Krise. Die Reform stagniert, die Regierung ist zahlungsunfähig. So haben etliche Raffinerien und Autohersteller die Straßenentwicklungsabgabe von ihren Kunden zwar kassiert, aber nicht an den Staatshaushalt abgeführt. Die Umstrukturierung und Privatisierung der staatlichen Regeiebetriebe und Banken tritt auf der Stelle. Von geplanten 8.000 Milliarden Lei Einnahmen aus Privatisierungen konnten bis Jahresmitte nur 2.000 eingetrieben werden. Völlig chaotisch ist nach wie vor die Landwirtschaftspolitik. Die rumänischen Erzeugnisse sind inzwischen doppelt so teuer wie die aus den EU-Ländern (die dort subventioniert sind).

    HZ 24.7.1998: Weniger Geburten, mehr Krankheiten. Die Geburtenrate ist auf 1,3 Kinder je Paar gesunken, das durchschnittliche Lebensalter auf 69 Jahre. Die prekäre medizinische Versorgung der Bevölkerung und ihre zunehmende Verarmung haben zu einer Zunahme der typischen Armutskrankheiten TBC und Syphillis geführt.

    HZ 7.8.1998: Die Köpfe rollen. Wegen schwacher Ergebnisse, d.h. wenig Einnahmen aus Bußgeldern wurden zwei Funktionäre im Finanzministerium und die leitenden Finanzkomissare aus 6 Landkreisen entlassen. Vier höhere Polizeioffiziere wurden gefeuert, weil sie versucht hatten, einen von Polizisten verursachten schweren Verkehrsunfall bei Bukarest (3 tote Frauen, ein schwerverletztes Kind) zu vertuschen.

    HZ 7.8.1998: Proteste gegen Billigimporte. Auf 5,7 Millionen Tonnen Weizen wird der diesjährige Ertrag der rumänischen Getreidebauern geschätzt. Landwirtschaftsminister Dinu Gavrilescu beschloß einige Schutzmaßnahmen: Erhöhung der Importzölle für Weizen und Brotmehl aus Ungarn, Prämien von 200 Lei/kg für Mühlen und Brotfabriken, die rumänischen Weizen ankaufen, die Bildung einer Staatsreserve von 100 Milliarden Lei für die Einlagerung der Ernte. Dies wird von Herstellern und Händlern als ineffizient und ungenügend kritisiert, so würden die Prämien die Müller und Bäcker bereichern, aber nicht den Bauern nützen. Der Zusammenschluß der Privatbauern Agrostar hat Protestaktionen an der Westgrenzegegen die zunehmenden Billigimporte angekündigt, u.a. wollen die aufgebrachten Bauern die Grenzübergänge blockieren.

    HZ 7.8.1998: Seit 27. Juli können Personen, die ihren Wohnsitz in Rumänien nehmen wollen, ihre Anträge auch beim Hermannstädter Paßamt (Di+Mi 13-15 Uhr) einreichen. Bisher war dies nur in Bukarest bei der Konsularstelle des Außenministeriums oder bei der Paßdirektion möglich.

    HZ 14.8.1998: Heute Protestmarsch der Roma in Hermannstadt. Roma aus dem ganzen Land wollen gegen das Aufflammen des Rassenhasses in Rumänien protestieren. Z.B. tauchten in Râmnicu Vâlcea, im Kreis Mures und in Bukarest aufschriften wie "Kein Zutritt für Roma" auf.

    HZ 21.8.1998: Werden die Mieten erhöht? Die bisherigen Monatsmieten liegen zwischen 250 und 1.700 Lei und sind seit 1973 konstant geblieben. Nun sollen sie um das 751,6-fache erhöht werden - um soviel ist seitdem der Nettodurchschnittslohn gestiegen. Dieser Gesetzesvorschlag rief großen Unmut unter den Mietern hervor.

    HZ 11.9.1998: Staatshaushalt gekürzt (außer für Senatoren). Auf die mißliche Wirtschaftslage hat die Regierung den diesjährigen Haushaltsplan angepaßt, bei allen Ministerien wurde der Etat gekürzt (allein beim Unterrichtsministerium um 1.043,6 Milliarden Lei). Ab 1. Oktober sollen die Verbrauchssteuern bei Alkohol und Zigaretten erhöht werden. Es wird auch eine zusätzliche Importsteuer von 3% eingeführt. Die Presse und das Verlagswesen werden eine Mehrwertsteuer von 11% zahlen müssen. Die Gehälter der staatlichen Angestellten werden bis Jahresende eingefroren, das 13. Gehalt wird nicht mehr gewährt (gesamt 330 Milliarden Lei). Am Dienstag beschlossen die Senatoren im Handumdrehen, ohne Absprache mit dem Finanzministerium und auch ohne Zeit für Debatten zu verlieren, den Haushalt des Senats um 18 Milliarden auf 120 Milliarden Lei aufzustocken. 101 Senatoren stimmten dafür, ein einziger dagegen. 75% des Senatsbudgets machen die Löhne der Parlamentarier aus, die brutto etwa 10 Millionen Lei im Monat verdienen.

    HZ 11.9.1998: Keine Stromausfälle, weil nicht am Netz angeschlossen. Premier Radu Vasile befand sich gerade im Libanon, als die russische Krise ausbrach. Er erklärte von dort aus, für Rumänien seien keine Folgeerscheinungen zu erwarten, Das klinge so, schreibt Leitartikler Bogdan Chirieac im Adevărul, als würde jemand sagen, er hätte nie unter Stromabschaltungen zu leiden, weil sein Wohnort nicht an das Netz angeschlossen ist. Einige Tage später habe Premier Vasile 1.500 Aktien gekauft, der BET-Index (Äquivalent des deutschen DAX) soll gleich darauf um 2% gestiegen sein.

    HZ 11.9.1998: Justiz online. Die rumänischen Gesetzestexte können ab sofort im Internet abgefragt werden. Das Justizministerium hat unter der Adresse http://domino.kappa.ro/mj/superlex.nsf eine eigene Webseite eingerichtet.

    HZ 25.9.1998: Neuer Finanzminister: Danuil Dăianu wurde abgesetzt und durch Decebal Traian Remeş ersetzt. Obwohl offiziell abgestritten, vermuten Bukarester Zeitungen als wesentlichen Absetzungsgrund die weigerung Dăianus, den Milliardenvertrag mit Bell Helicopter Textron zu unterzeichnen (vgl. 10.7.).

    HZ 25.9.1998: Die Zeitschrift "Zugänge" (Heft 23) stellt den Verein der Rückkehrer und Neueinwanderer "Arche Noah" vor. Zu beziehen bei der Evang. Akademie Siebenbürgen, Cetăţii-Gasse 6, RO-2400 Sibiu (Tel. 069 / 211595) oder bei Renate Petrowsky in Heidelberg, Röntgenstr. 38 (Tel. 06221 / 375033).

    HZ 2.10.1998: Mit Zuckerbrot und Peitsche will der neue Finanzminister der Zahlungsunwilligkeit Herr werden. Die Herabsetzung der Steuer sei nur bei einem gefestigten Haushalt und guter Steuerdisziplin möglich. Von einer Million eingetragener Firmen haben Mitte des Jahres nur etwa ein Drittel Abgaben abgeführt. Wie der Spiegel berichtet, sind die Autoren des angekündigten neuen Steuergesetzes zwei deutsche Theoretiker: der Heidelberger Manfred Rose und der Würzburger Ekkehard Wenger, die bereits Kroatien mit dem gleichen Modell - niedrige Abgaben - zum Wirtschaftswunderland gemacht haben sollen.

    HZ 2.10.1998: Staat zahlt Pflegesätze in privaten Heimen: 300.000 Lei pro betreuter Person und Monat. Um die Pflegesätze müssen sich interessierte Heime mit einem Förderungsantrag bewerben. Überregionale Einrichtungen können vom Arbeits- und Sozialministerium subventioniert werden, lokale von den Kommunen.

    HZ 9.10.1998: Premier Radu Vasile erwirkt: IWF hift zum letzten Mal. Rumänien braucht dringend Geld, um 1999 rund 2 Milliarden US-Dollar Auslandsschulden zurückzuzahlen. Sechs Kreditabkommen seien rumänischerseits nicht eingehalten worden. Rumänien wurde dringend aufgefordert, Privatisierung und Restrukturierung voranzutreiben und geldzehrende Betriebe zu schließen, ansonsten sei Rumänien in wenigen Monaten zahlungsunfähig.

    HZ 9.10.1998: In Rumänien sind derzeit rund 3.000 Gesetze wirksam, 1.000 mehr als vor 1989. Davon stammen ca. 2.000 aus kommunistischer Zeit und davor, nur etwa die Hälfte entsprechen "halbwegs" EU-Standards, berichter Curentul.

    HZ 16.10.1998: OB-Wahlen in Bukarest am 25. Oktober. Es kandidieren 22 Männer für den begehrten Posten.

    HZ 16.10.1998: Redeschlacht um Kosovo. Die rumänische Opposition (PDSR, PUNR, PSM, PRM und ApR) war geschlossen gegen die vom Obersten Verteidigungsrat geforderte Unterstützung der NATO im Kosovo-Konflikt. Rumänien soll "in Notfällen..." seinen Luftraum zur Verfügung stellen und sich mit 250 Mann an "Friedens- und humanitären Maßnahmen" im Konfliktgebiet beteiligen. Die Temeswarer fürchteten, ihre Stadt würde zum Kriegsschauplatz, die serbische Minderheit warnte vor einem westlichen Angriffskrieg gegen Serbien. Mit 244 gegen 160 Stimmen wurde die Unterstützng der NATO befürwortet.

    HZ 16.10.1998: Visafrei für Wessies? Die rumänische Regierung will für EU-Bürger, US-Amerikaner und Japaner die Visapflicht abschaffen. Das Kabinett erhofft sich ein besseres Investitionsimage sowie einen Aufschwung des Fremdenverkehrs.

    HZ 16.10.1998: Kommunen finanziell unabhängiger. Präsident Constantinescu gegenzeichnete ein Gesetz, das ab 1. Januar Kommunen erstmals ermöglicht, in Eigenverantwortung Kredite aufzunehmen und über ihre Steuereinnahmen freier zu verfügen.

    HZ 16.10.1998: Tagungen der Evang. Akademie Siebenbürgen (EAS): 7.-8.11.98, im Altenheim "Dr. Carl Wolff", RO-2400 Sibiu / Hermannstadt: Ethik und Praxis in der Medizin (Seminarsprache ist rumänisch, Teilnahmegebühr 30.000 Lei, Rentner 15.000)

    6.-8.11.98, in Mülheim (Deutschland): Die Heimat paßt in keinen Koffer - Anmeldung bei EAS, Cetăţii-Gasse 6, RO-2400 Sibiu, Tel. 069 / 211595

    HZ 16.10.1998: Der Wechselkurs beträgt jetzt 1 DM = ca. 5.600 Lei (die rum. Währung ist damit in den letzten 2 Monaten seit der Krise in Rußland um ca. 20% gefallen -Anm. d.Red.)

    Was die Presse schreibt (nachfolgende Infos schickte uns der Rumänien Info Dienst)

    Visagebühren erhöht (ADZ 29.08.98)

    Ab dem 1. September gelten neue Gebühren (betrifft rumänische Bürger/innen, die nach Deutschland reisen wollen): Aufenthalt für 30 Tage im Halbjahr DM 40,--; bis 90 Tage im Halbjahr 60,--. Eine Übersicht der Gebühren hängt im Schaukasten der Konsulate aus. Bei Ablehnung des Antrags wird die Hälfte der Visagebühr erhoben. Für Zugehörige der deutschen Minderheit bleibt das Besuchsvisum gebührenfrei.

    Nur die Hälfte der Firmen machen Gewinne (ADZ 01.09.98)

    Nach Bearbeitung der Bilanzen steht fest, daß die rumänischen Gesellschaften 1997 mehr als 8 Milliarden Lei Verluste erwirtschaftet haben. Interessant auch die Größe der Firmen: 91,6 % haben weniger als 9 Angestellte, ein Großteil sind Einmann- oder Familienunternehmen. 0,7 % der Firmen haben mehr als 250 Beschäftigte, verzeichnen aber 48 % des Umsatzes.

    Junge Leute zählen sich zu den Verlierern (ADZ 04.09.98)

    Nach einer Meinungsumfrage sind nur 6 % der befragten Jugendlichen in Rumänien davon überzeugt, daß man es mit ehrlicher Arbeit im Leben zu etwas bringen kann. Der Rest hält "Beziehungen" für das wichtigste. Dagegen sind nur wenige Jugendliche bereit, am politischen und sozialen Leben Anteil zu nehmen; nur 3 % sind an gemeinnützigen Tätigkeiten beteiligt. 61 % würden sich trotzdem an den Wahlen beteiligen, obwohl sie von den Politikern keine Wunder mehr erwarten. 80 % wohnen noch bei Ihren Eltern, egal ob sie verheiratet sind oder nicht.

    1,1 Millionen Renten werden neu berechnet (ADZ 10.09.98)

    Bis Jahresende sollen die Renten der 1,1 Millionen Rentner, die altersbedingt und mit vollständigem Dienstalter ausgeschieden sind, neu berechnet werden. Anlaß sind die verschiedenen und ungerechten Berechnungsweisen der Rentenbezüge.

    Rumänien als Schlußlicht unter EU- Anwärtern (ADZ 11.09.98)

    Brüssel ist sehr besorgt über den Verlauf der Reformen in Rumänien. Die EU werde Rumänien aber beistehen, versicherte EU Kommissar van der Broek.

    Einladung eines rumänischen Gastes nach Deutschland

    Ein deutscher Gastgeber hat nach §84 Ausländergesetz eine Verpflichtungserklärung abzugeben hat. Dabei ist es notwendig, den Nachweis zu erbringen, daß der Einladende in der Lage ist für alle Kosten der Gäste während ihres Besuchs aufzukommen. Diese Bonitätsprüfung wird je nach Bundesland unterschiedlich, zum Teil sogar von Stadt zu Stadt verschieden gehandhabt.

    Die zuständige Ausländerbehörde der Stadtverwaltung gibt das fälschungssichere Formular gewöhnlich nicht aus der Hand. Als Nachweis der Bonität wird üblicherweise ein Gehaltsnachweis anerkannt. Ist dies nicht möglich, wird’s schon schwieriger. Mancherorts ist es ausreichend, ein Sparbuch in entsprechender Höhe vorzuweisen, das aber für die Zeit des Besuches an die entsprechende Behörde verpfändet wird. Nach Besuchsende (Nachweis der Ausreise durch den entsprechende Grenzposten) wird die Pfändungserklärung widerrufen.

    Die nachzuweisende Sicherheit wird errechnet nach Aufenthaltsdauer und Anzahl der Gäste. Der pfändbare Teil des Einkommens oder der hinterlegten Sicherheit muß dem 1,5fachen des Sozialhilfesatzes pro eingeladener Person entsprechen. Dazu sind manchmal noch Sicherheiten für Rückflug ab Frankfurt und Transfer zum Flughafen pro Gast zu hinterlegen. (Quelle: Rumänien Info Dienst)

    VISAPFLICHT ABSCHAFFEN ! - FÜR EIN EUROPA MIT OFFENEN GRENZEN FÜR ALLE !

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Die rumänische Regierung will für EU-Bürger, US-Amerikaner und Japaner die Visapflicht abschaffen (Hermannstädter Zeitung vom 16.10.1998). Eine positive Geste, der sich die Bundesrepublik und die EU anschließen sollte.

    Es stimmt uns betroffen, daß ehrliche Bürger aus Rumänien und anderen Ländern durch die gegenwärtige Verfahrensweise als potentielle Kriminelle abgestempelt werden und ihnen Reisen mit diesem Argument drastisch erschwert oder ganz verweigert werden. Aufgrund des Aufwandes (Einladung mit Finanzbürgschaften etc.) können sich viele Arbeitslose, Studenten und andere Geringverdienende nicht leisten, ihre Freunde einzuladen. Wer es sich leisten kann, hat immer noch einen großen bürokratischen Aufwand zu bewältigen.

    Aus diesem Grunde bitten wir Sie, sich in geeigneter Weise für das Anliegen - Abschaffung der Visapflicht für Bürger/innen Rumäniens und anderer Länder einzusetzen. Wenn Sie diesbezüglich Aktivitäten unternehmen, bitten wir Sie, uns davon zu informieren. Auch wenn Sie das Anliegen nicht unterstützen, würden uns Ihre Gründe interessieren. Bitte informieren Sie den jeweiligen Absender diese Briefes oder die Redaktion "Rumänien-Rundbrief", Ludwigstr. 37, 06110 Halle (Fax 0345 / 170 1241). Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit.

    "WO SICH HIRSCH & BÄR GUTE NACHT SAGEN"
    Vărşag
    Eine Erlebnisreise in das Tier - und Pflanzenreich
    des Harghita- und Gurghiu-Gebirges

    Im Juli 1999: Reise zur Sonnenfinsternis
    OUTDOOR - HOBBY - SPORT
    Freebird Erlebnis-und Abenteuerreisen
    Rumänienreisen - Reiseberatung
    Informationen bei:
    Uwe Steinweg, Osnabrücker Str. 24, D-06126 Halle (Saale)
    Tel. 0345 / 68 71 294
    oder
    Peter Weber, str. Kogălniceanu 19, RO-3125 Mediaş
    Tel. + Fax 0040 69 / 814 036